Alle 19 Minuten verunglückt ein Kind auf Deutschlands Straßen
Die Teilnahme am Straßenverkehr ist generell mit einem erheblichen Risiko für Leben und Gesundheit verbunden, denn immer wieder kommt es zu schweren Unfällen. Kinder sind als schwächste Verkehrsteilnehmer besonders gefährdet.
Wie hoch das Gefahrenpotenzial für Kinder als Verkehrsteilnehmer ist, zeigt die Auswertung der Kinderunfälle im Straßenverkehr durch das Statistische Bundesamt aus dem Jahr 2015. Demnach kam durchschnittlich alle 19 Minuten ein Kind im Alter von unter 15 Jahren im Straßenverkehr zu Schaden, was eine Gesamtanzahl von 28.235 Kindern ergibt, die auf den deutschen Straßen verunglückten.
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Grundsätzlich besteht bei Kindern im Vergleich zu ihrem Bevölkerungsanteil allerdings ein geringes Risiko für einen Verkehrsunfall als bei anderen Altersgruppen. Auch langfristig betrachtet, ist die Anzahl der Kinderunfälle im Straßenverkehr rückläufig. Dennoch mindern diese Fakten nicht die Tragik der wohl traurigsten Zahl der Auswertung des Statistischen Bundesamtes: 2015 kamen insgesamt 84 Kinder in Folge eines Verkehrsunfalls ums Leben.
Diese Zahl zeigt, warum Verkehrserziehung so wichtig ist: Jedes Kind, welches im Verkehr zu Schaden kommt oder sogar tödlich verletzt wird, ist eines zu viel.
Im nachfolgenden Ratgeber erfahren Sie, was unter dem Begriff „Verkehrserziehung“ zu verstehen ist, welche Ziele diese verfolgt und welches Wissen in Kindergarten, Vorschule und Grundschule in diesem Zusammenhang vermittelt wird. Außerdem klären wir, welche Verkehrssituationen für Kinder ein besonderes Gefahrenpotenzial bergen und welche Verhaltensregeln Ihr Kind verinnerlichen sollte, um das Risiko für Unfälle im Straßenverkehr zu verringern. Zusätzlich dazu erhalten Sie Informationen zum sicheren Schulweg und den Besonderheiten, die während der dunklen Jahreszeit zu beachten sind.
Inhaltsverzeichnis
FAQ: Verkehrserziehung
Bei der Verkehrserziehung geht es darum, die notwendigen Vorschriften für die Teilnahme am Straßenverkehr altersgerecht zu vermitteln. Hier erfahren Sie, welche kindlichen Entwicklungsschritte dabei von Bedeutung sind.
Auf dem Lehrplan stehen vor allem die Verkehrsregeln, die für die Kinder im Alltag relevant sind. Hierbei handelt es sich insbesondere um die Vorschriften für Fußgänger, Vorgaben zum Verhalten an Haltestelle, Grundlagen der Ersten Hilfe und in den höheren Klassen die Regeln für Fahrradfahrer.
Informationen zur Streckenplanung für Schulwege finden Sie hier.
Weiterführende Informationen zur Verkehrserziehung
Was ist Verkehrserziehung?
Genauso wie Kinder das Laufen und Sprechen erst erlernen müssen, sind auch die Einschätzung der Gefahren des Straßenverkehrs und der richtige Umgang mit diesen nicht angeboren, sondern bedürfen eines Trainings.
Dieses Wissen und die richtigen Verhaltensweisen, um die Risiken als Verkehrsteilnehmer zu reduzieren, sollen Kinder durch die Verkehrserziehung erhalten.
Dabei ist es während der Mobilitätserziehung – wie die Verkehrserziehung mittlerweile auch bezeichnet wird – wichtig, dass die Informationen auf eine altersgerechte und spielerische Weise vermittelt werden.
Damit die Verkehrserziehung in Kita, Vorschule und Grundschule die gewünschten Erfolge erzielt und zur Verbesserung der Verkehrssicherheit für Kinder beiträgt, ist es wichtig, sich darüber klar zu werden, wozu Kinder in welchem Alter fähig sind.
- Ab 3 Jahren:
Die ersten grundlegenden Verkehrsregeln werden verstanden und erlernt. Dazu zählt unter anderem die Bedeutung der Ampelfarben und das Warten an der Bordsteinkante. - Ab 5 Jahren:
Kinder können erkennen, was eine Gefahr ist. - Ab 7 Jahren:
Es entwickelt sich ein Bewusstsein, dass ein bestimmtes Verhalten gefährlich sein kann. - Ab 9 Jahren:
Das Verständnis für vorbeugende Maßnahmen, die das Risiko für einen Unfall reduzieren können, bildet sich aus. - Ab 13 Jahren:
Die Fähigkeit, sich über längere Zeit zu konzentrieren, ist vorhanden.
Eltern als Vorbilder
Damit sich Kinder sicher im Straßenverkehr bewegen, müssen vor allem Eltern mit gutem Beispiel vorangehen. Denn ihr Nachwuchs guckt sich eine Menge ab und übernimmt diese Verhaltensweisen. Eltern, Verwandte und andere Bezugspersonen legen somit durch die Einhaltung aller Verkehrsregeln die Grundlage für die Verkehrserziehung.
Kinder weichen in ihrem Lernverhalten stark von Erwachsenen ab. Häufig fällt es ihnen schwer, reine Anweisungen umzusetzen. Können sie sich das Verhalten allerdings von Vorbildern abschauen, wird dieses unbewusst verinnerlicht.
Grundsätzlich gilt zudem bei der Verkehrserziehung: Wer Regeln aufstellt, muss sich auch selbst daran halten. Das bedeutet, dass Sie von einem Kind nicht verlangen können, einen Umweg in Kauf zu nehmen, um die Straße an einer Ampel zu überqueren, wenn Sie selbst die Regel missachten, damit Sie noch den Bus erwischen.
Verhaltensregeln im Straßenverkehr
Bei der Verkehrserziehung brauchen Kinder feste Regeln, die grundsätzlich immer zu befolgen sind, unabhängig von Termindruck oder Wetterverhältnissen.
Um sicher ans Ziel zu kommen, sollten die nachfolgenden Verhaltensweisen vermittelt und sowohl von den Kindern als auch von den Eltern befolgt werden:
- Halten Sie sich auf dem Gehweg möglichst weit von der Fahrbahn entfernt.
- Bleiben Sie vor dem Überqueren einer Straße grundsätzlich an der Bordsteinkante stehen bzw. bewegen Sie sich vorsichtig bis zur Sichtlinie.
- Bevor Sie auf die Fahrbahn treten, prüfen Sie, ob diese auch frei ist. Schauen Sie dafür erst nach links, dann nach rechts und zuletzt wieder kurz nach links.
- Überqueren Sie stark befahrene Straßen am besten nur an Ampeln oder Zebrastreifen. Ist dies nicht möglich, gehen Sie bis zur nächsten Kreuzung. Autofahrer sind dort in der Regel wachsamer und fahren mit reduzierter Geschwindigkeit.
- Gehen Sie grundsätzlich nur dann über eine Ampel, wenn diese grün zeigt.
Erklären Sie Kindern unterwegs auch warum eine bestimmte Verhaltensweise angebracht ist. Warum schauen wir, dass die Straße frei ist? Wieso ist es besser, die Straße an einem Zebrastreifen zu überqueren? Hat Ihr Kind die Grundregeln verinnerlicht, können Sie diese Fragen auch von ihm beantworten lassen. Dadurch können Kinder Verkehrserziehung spielerisch erlernen und ihr Wissen anwenden.
Verkehrserziehung in Kindergarten und Schule
Neben dem Elternhaus bilden Kindergarten und Schule die zentralen Elemente im kindlichen Alltag. Hier lernt ein Kind den Umgang mit Gleichaltrigen kennen und erweitert Schritt für Schritt seinen Horizont. Auf spielerische Weise oder in Form von Sachunterricht werden zudem auch Inhalte der Verkehrserziehung vermittelt.
Verkehrserziehung im Kindergarten und in der Vorschule
Das Sprichwort „Früh übt sich, wer ein Meister werden will.“ gilt auch für die Verkehrserziehung, denn bereits im Kindergartenalter kann der Grundstein für eine sichere und selbstständige Teilnahme am Straßenverkehr gelegt werden.
Allerdings erfolgt im Kindergarten nur selten ein Sachunterricht zur Verkehrserziehung. Vielmehr handelt es sich dabei um Übungen zur Förderung von Bewegung, Wahrnehmung und Verständigung.
Bei der Bewegungsförderung werden spielerisch die Auswirkungen von Geschwindigkeit, Beschleunigung und Bremsung erlernt. Außerdem werden die Koordination trainiert, das Reaktionsvermögen verbessert und die Sicherheit bei den Bewegungsabläufen erhöht.
Ziel der Wahrnehmungsförderung bei der Verkehrserziehung ist die Schulung der Sinne. Dabei spielen vor allem die akustischen und optischen Reize eine große Rolle, denn durch diese, kann eine herannahende Gefahr identifiziert werden.
Durch die Verständigungsförderung ist es den Kleinen möglich, anderen ein Problem oder eine Gefahr mitzuteilen. Die Verständigung beschränkt sich dabei allerdings nicht nur auf akustische Äußerungen, sondern beinhaltet darüber hinaus auch Mimik, Gestik sowie die Deutung von Straßenschildern.
Verkehrserziehung in der Grundschule
Die Thematik der Verkehrserziehung wird in der Grundschule sowohl fächer- als auch jahrgangsübergreifend vermittelt.
Nicht selten wird die Schule dazu von der örtlichen Polizei unterstützt, sodass der Unterricht teilweise durch einen Polizisten geleitet wird.
In der Regel setzt sich die Thematik „Sicher im Straßenverkehr“ in der Grundschule aus drei Bestandteilen zusammen:
- 1. Klasse: Der sichere Schulweg
- 2. Klasse: Die Gefahren für Kinder im Straßenverkehr
- 3. / 4. Klasse: Die Radfahrausbildung mit Fahrradprüfung
Häufig zählt der Schulweg zu einer der ersten Strecken, die Schüler regelmäßig und selbstständig absolvieren. Diese Meter stellen deshalb einen wichtigen Schritt in die Selbstständigkeit dar, bergen aber gleichzeitig auch ein Risiko für Unfälle. Deshalb vermittelt der Sachunterricht zur Verkehrserziehung die wichtigsten Regeln und Vorschriften.
Unterrichtsinhalte sind dabei vor allem die Gegebenheiten, die die Schulanfänger auf ihrem Weg vorfinden. Deshalb thematisiert die Verkehrserziehung die Ampel, die Sichtbarkeit bei Dunkelheit und den Zebrastreifen.
Verkehrserziehung: Die Gefahren für Kinder im Straßenverkehr
In der zweiten Klasse wird die Thematik der Verkehrserziehung in der Schule vertieft. Dabei werden vor allem Inhalte und Situationen behandelt, die die Schüler aus ihrem Alltag kennen bzw. die für diesen relevant sein können. Folgende Themen werden dabei unter anderem während des Unterrichts besprochen:
- Sicheres Überqueren von Fahrbahnen (Zebrastreifen, Ampel, ungesicherter Übergang)
- Gefahren für Fußgänger (Toter Winkel)
- Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel (Verhalten in Bus und Bahn)
- Regeln für das Fahren im Auto (Notwendigkeit des Gurtes)
- Erste Hilfe und das Verhalten nach einem Unfall (Notversorgung und Notruf)
In der Regel geht diese Unterrichtseinheit auch mit praktischen Übungen einher. Neben grundlegenden Übungen zur Ersten Hilfe, die unter anderem die stabile Seitenlage oder das Anlegen von Verbänden umfassen, gehören eigentlich auch gemeinsame Fahrten mit dem öffentlichen Nahverkehr zum Lehrplan der Verkehrserziehung.
Radfahrausbildung in der Schule
Bei der Verkehrserziehung ist das Fahrrad von großer Bedeutung, dann dabei handelt es sich in der Regel um das erste Fortbewegungsmittel, mit dem Kinder selbstbestimmt am Straßenverkehr teilnehmen. Auch deshalb findet in der dritten oder vierten Klasse im Unterricht zur Verkehrserziehung die Radfahrausbildung statt.
Diese Lerneinheit zur Verkehrserziehung besteht aus drei Teilen:
- Theoretische Ausbildung
- Fahrpraktische Ausbildung
- Prüfung
Bei der theoretischen Ausbildung werden die grundlegenden Informationen für die Teilnahme am Verkehr mit dem Fahrrad vermittelt. Zu den Inhalten des Unterrichts gehören dabei unter anderem:
- Bedeutung der verschiedenen Verkehrsschilder
- Regeln für die Nutzung von Radwegen
- Vorschriften zu Abstand, Vorfahrt und Abbiegen
- Bestandteile eines verkehrssicheren Fahrrads
- Relevanz des Fahrradhelms
- Rücksicht gegenüber Fußgängern
- Risiken für Fahrradfahrer (Toter Winkel, Unfälle)
Die Theorie wird meist in der Schule vermittelt, wohingegen die praktischen Übungen häufig in den Jugendverkehrsschulen (JVS) stattfindet. Die JVS bieten den Schülern einen geschützten Bereich, in denen sie den Umgang mit dem Rad üben können, ohne dass dabei die Gefahren des regulären Straßenverkehrs drohen.
Verkehrserziehung mit dem Rad: Praktische Übungen
Neben der Vermittlung der Theorie sieht die Verkehrserziehung bei der Fahrradausbildung auch die praktische Anwendung vor. Dabei sollen die Schüler zeigen, dass sie den Lehrstoff verstanden haben und diesen anwenden können.
In den JVS absolvieren die Schüler deshalb Parcours mit verkehrsbezogenen Übungen in denen sie unter anderem zeigen müssen, dass sie die Bedeutung verschiedener Verkehrsschilder kennen, die Regelungen zu Vorfahrt befolgen und Richtungswechsel durch Handzeichen ankündigen.
Außerdem sieht der Lehrplan der meisten Bundesländer am Ende der praktischen Ausbildung auch einen Ausflug in den Straßenverkehr vor. Dabei üben die Kinder unter der Beobachtung der Betreuer alltägliche Situationen unter reellen Bedingungen ein.
Gemeinsames Üben: Kinder und Eltern zu Rad
Um einen sicheren Umgang mit dem Fahrrad zu gewährleisten, sollten die Eltern auch hier die schulische Verkehrserziehung unterstützen. So können gemeinsame Übungen und Ausflugsfahrten dazu beitragen, das theoretische und praktische Wissen zu festigen.
Von besonderer Bedeutung ist dies vor allem dann, wenn Ihr Kind in der Zukunft kürzere Strecken eigenständig fahren soll. Solche Routen sollten Sie vorher grundsätzlich ausgiebig üben und auf mögliche Gefahren hinweisen.
Prüfungen für den Fahrradführerschein
Den Abschluss der Radfahrausbildung bildet eine Prüfung. Diese setzt sich aus einem theoretischen und einem praktischen Teil zusammen. Dadurch soll kontrolliert werden, ob die Schüler die Inhalte der Verkehrserziehung verinnerlicht haben und diese auch anwenden.
Die Theorie wird dabei in Form von sogenannten Fahrradprüfungsbögen in der Schule abgefragt. Ein solcher Fragebogen umfasst insgesamt 20 Fragen, die sich mit den Verkehrsregeln und der Bedeutung der verschiedenen Straßenschilder beschäftigen.
Die Fragebögen verfügen über drei vorformulierte Antwortmöglichkeiten, wobei auch mehrere Antworten richtig sein können. Insgesamt sind maximal 40 Punkte möglich, wobei die Prüfung als bestanden gilt, wenn der Schüler mindestens 20 Punkte erreicht.
Wie die Fragen bei der theoretischen Fahrradprüfung aussehen können und welche Inhalte zur Verkehrserziehung dabei unter anderem relevant sind, zeigen die nachfolgenden Beispiele:
☐ Er trägt ein Prüfsiegel.
☐ Er drückt nicht, sitzt aber fest.
☐ Er bedeckt das rechte Ohr.2. Wie groß muss der Abstand zwischen zwei Fahrradfahrern mindestens sein?
☐ 1 Radlänge
☐ 3 Radlängen
☐ 5 Radlängen
3. Welches Bauteil gehört an ein verkehrssicheres Fahrrad?
☐ Klingel
☐ Fahrradständer
☐ Gepäckträger
Lösung: 1 (1+2), 2 (2), 3 (1)
Praktische Fahrradprüfung: Verkehrserziehung in der Praxis
Konnte die theoretische Fahrradprüfung erfolgreich absolviert werden, sind die Schüler für die praktische Kontrolle zugelassen. Meistens setzt sich diese aus einer Einzelprüfung und einer Prüfung im Klassenverband zusammen.
Bei der Einzelprüfung muss der Schüler komplexe Handlungsabläufe fehlerfrei ausführen. Zu den Aufgaben zählen unter anderem das Passieren von Hindernissen und die Kenntnis der Straßenschilder. Um während der Einzelprüfung realistische Bedingungen zu schaffen, befinden sich währenddessen auch zwei bis drei weitere Schüler auf dem Prüfungsparcours.
Bei der Prüfung im Klassenverband werden die Prüflinge mit sich ständig wechselnden Situationen konfrontiert. Diese müssen sie, durch das während der Verkehrserziehung erlernte Wissen, richtig einschätzen und entsprechend reagieren. Hier kommt es also darauf an, vorausschauend zu fahren und ständig wachsam zu sein.
In der Regel können die Kinder während der >10 bis 15 minütigen Prüfung</strong im Klassenverband die . Dabei werden sie von einem Polizeibeamten beobachtet, der ihre Fahrweise bewertet und mögliche Verkehrsverstöße notiert.
Die Verkehrsverstöße ziehen abhängig vom jeweiligen Schwierigkeits- und Gefährdungsgrad ein bis drei Fehlerpunkte nach sich. Um die Prüfung zu bestehen, müssen die Schüler unter zehn Fehlerpunkten bleiben und zudem ihre Fahrräder sicher beherrschen.
Schulwegsicherheit
Wie zuvor bereits erwähnt, befasst die Verkehrserziehung während der ersten Klasse mit dem Weg zur Schule. Allerdings sollten Eltern ihre Kinder bereits vor der Einschulung auf diese Strecke vorbereiten. Denn nur so kann sichergestellt werden, dass die Abc-Schützen eine gewisse Routine entwickeln.
Beim Training für den Schulweg sollten Sie darauf achten, dass die Übungen auch unter realistischen Bedingungen stattfinden. Versuchen Sie deshalb, dass die Vorbereitungen während der regulären Tageszeiten stattfinden. Denn aufgrund des geringen Verkehrsaufkommens ist das Schulwegtraining in den Ferien oder am Wochenende meist weniger effektiv.
Gehen Sie den Schulweg gemeinsam mit Ihrem Kind ab und erklären Sie ihm die möglichen Gefahrenstellen und worauf dort besonders zu achten ist. Währenddessen ist es wichtig, das richtige Verhalten durch regelmäßiges Loben zu bestärken.
Auch wenn der Abc-Schütze die Regeln der Verkehrserziehung verstanden hat, sollten Sie Ihr Kind in den ersten Wochen auf dem Schulweg begleiten. Außerdem kann es auch zu einem späteren Zeitpunkt noch durchaus sinnvoll sein, das Verhalten im Straßenverkehr zu überprüfen.
Streckenplanung für den Schulweg
Nicht immer ist der kürzeste Schulweg auch der sicherste, denn manchmal kann ein kleiner Umweg erheblich zur Verkehrssicherheit beitragen. Auf folgende Kriterien sollten Sie deshalb bei der Streckenplanung für den Schulweg unter anderem achten:
- Fahrbahnen müssen möglichst selten überquert werden.
- Ampel und Zebrastreifen sind zu bevorzugen, ebenso wie Einbahnstraßen oder Straßen mit Mittelinseln.
- Die Gehwege sind beleuchtet und ausreichend breit.
- Schülerlotsen sichern den Verkehr.
Viele Schulen stellen mittlerweile sogenannte Schulwegpläne zur Verfügung. Dabei handelt es sich um Straßenkarten, die Empfehlungen für einen sicheren Schulweg geben. Diesen Plänen liegt neben den Unfallstatistiken auch das Wissen der Verkehrserziehung zugrunde, sodass potenziell riskante Stellen identifiziert und vermieden werden.
Tauschen Sie sich wegen der Schulwegplanung auch mit anderen Eltern aus, denn vielleicht besteht die Möglichkeit eine Wegegemeinschaft zu gründen und den Schulweg in der Gruppe zu absolvieren.
Besonderheiten in der dunklen Jahreszeit
Die Verkehrserziehung befasst sich nicht nur mit Verkehrsregeln, sondern sensibilisiert Kinder auch für die Risiken im Straßenverkehr. Dies beinhaltet unter anderem auch die Besonderheiten in der dunklen Jahreszeit. Denn wenn ein Kind bei schlechten Wetter oder Dunkelheit nicht gesehen wird, kann dies zu einem Unfall führen.
Untersuchungen ergaben, dass im Winter doppelt so viele Kinder auf dem Schulweg am Morgen verunglücken als im Sommer. Ursache dafür sind vor allem die eingeschränkten Sichtverhältnisse. Deshalb gilt in Herbst und Winter der Leitspruch: „Sicherheit durch Sichtbarkeit.“
Um die Sichtbarkeit Ihres Kindes zu erhöhen, sollen Sie deswegen helle Kleidung wählen, denn diese bildet einen deutlichen Kontrast zur dunklen Umgebung. Zusätzlich dazu können reflektierende Materialien an Taschen, Jacken oder Schuhen die Erkennbarkeit der Schüler erhöhen.
Denn diese werfen das Licht der Autobeleuchtung zurück, sodass die Kinder bereits aus einer größeren Entfernung sichtbar werden. Ergänzend dazu kann der Einsatz von Sicherheitswesten oder Elementen mit LED-Leuchten sinnvoll sein.