Fahrverbot: Ab wann droht es als Sanktion?
Ob für den Weg zur Arbeit, zum Einkaufen oder für den Familienbesuch: Hierzulande sind viele auf ihren Pkw angewiesen. Ein Fahrverbot ist daher eine Sanktion, die sie besonders hart treffen kann. Es wird für schwerere Verkehrsverstöße wie Alkohol- oder Drogenvergehen verhängt.
Auch bei hohen Geschwindigkeitsverstößen droht ein Fahrverbot. Daneben können Bußgelder nach Bußgeldkatalog sowie Punkte in Flensburg auf Sie zukommen.
Sie sind nicht sicher, ob Ihnen ein Fahrverbot droht und wie Sie gegebenenfalls reagieren sollten? Ab wann ein Fahrverbot verhängt werden kann und wann Sie ein Fahrverbot antreten müssen, erfahren Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
FAQ: Ab wann droht ein Fahrverbot?
Ein Fahrverbot kann bei verschiedenen Verstößen gegen Verkehrsvorschriften drohen, beispielsweise bei hohen Geschwindigkeitsüberschreitungen. Einige weitere Beispiele finden Sie hier.
Ein Fahrverbot kann zwischen einem Monat und drei Monaten dauern, bei Straftaten sogar bis zu sechs Monate. Wie lange es im konkreten Fall dauert, hängt von der Schwere des Verkehrsverstoßes ab. Weitere Informationen dazu finden Sie in diesem Abschnitt.
Das kommt darauf an, ob Sie innerhalb der letzten zwei Jahre bereits ein Fahrverbot antreten mussten. Ist dies nicht der Fall, so können Sie sich aussuchen, wann in den vier Monaten nach Verhängung des Fahrverbots Sie es antreten. Mehr dazu lesen Sie hier.
Droht Ihnen ein Fahrverbot? Finden Sie es mit diesem Bußgeldrechner heraus
Verstöße gegen Verkehrsvorschriften: Ab wann gibt es ein Fahrverbot?
Das Fahrverbot ist in § 25 Straßenverkehrsgesetz (StVG) geregelt. Während das Fahrverbot andauert, wird der Führerschein der Person, die den Verkehrsverstoß begangen hat, amtlich verwahrt. Ein Fahrverbot kann wegen verschiedener schwererer Verstöße gegen Verkehrsregeln verhängt werden. Wann Sie den Führerschein abgeben müssen, hängt also vor allem von der Schwere der Tat ab.
Grobe Ordnungswidrigkeit, die zu zwei Punkten in Flensburg führen, ziehen in aller Regel auch ein Fahrverbot nach sich. Beispiele für grobe Ordnungswidrigkeiten, die ein Fahrverbot nach sich ziehen, sind:
- Verstöße gegen die 0,5-Promillegrenze beim Führen eines Kfz
- Rotlichtverstößen
- Bestimmten Geschwindigkeitsüberschreitungen
Doch auch bei der Verurteilung wegen einer Straftat kann ein Fahrverbot von bis zu sechs Monaten als Nebenstrafe drohen (vgl. § 44 StGB). Diese Nebenstrafe kann dabei nicht nur nach Straftaten im Straßenverkehr verhängt sondern, sondern im Einzelfall je nach Sachlage auch bei anderen Zuwiderhandlungen.
Ab wie viel km/h zu schnell wird ein Fahrverbot verhängt?
Die Geschwindigkeitsüberschreitung, ab der ein Fahrverbot verhängt wird, ist innerorts und außerorts unterschiedlich.
Innerorts wird bei einem Erstverstoß ab einer Geschwindigkeitsüberschreitung von 31 km/h ein Fahrverbot verhängt. Bereits ab 26 km/h zu viel auf dem Tacho droht ein Fahrverbot, wenn innerhalb des letzten Jahres bereits ein Fahrverbot wegen Geschwindigkeitsüberschreitung verhängt wurde.
Außerorts wird ein Fahrverbot grundsätzlich ab einer Geschwindigkeitsüberschreitung von mindestens 41 km/h verhängt. Wurde innerhalb des letzten Jahres bereits ein solcher Verkehrsverstoß begangen, so droht das nächste Fahrverbot schon ab 26 km/h zu viel.
Ab wann ein Fahrverbot auf der Autobahn droht, hängt davon ab, ob der der jeweilige Autobahnabschnitt sich inner- oder außerhalb einer geschlossenen Ortschaft befand.
Wie lange dauert das Fahrverbot?
Je nach Schwere des ordnungswidrigen Verstoßes dauert ein Fahrverbot zwischen einem Monat und drei Monaten. Ein Fahrverbot von bis zu sechs Monaten kann hingegen wie bereits angemerkt nach Straftaten verhängt werden.
Fahrverbot: Wann Sie es antreten müssen
Ab wann Sie nicht mehr fahren dürfen, hängt davon ab, ob Sie sich in den letzten zwei Jahren vor der neuen Zuwiderhandlung einen weiteren Verkehrsverstoß zu Schulden kommen haben lassen, der zu einem Fahrverbot führte. Ist dies der Fall, so gelten Sie als Wiederholungstäter.
- Ersttätern wird in dieser Hinsicht eine gewisse Flexibilität eingeräumt. Sie können nach Verhängung des Fahrverbots innerhalb der folgenden vier Monate auswählen, wann sie dieses antreten wollen.
- Anderes gilt für Personen, die in den zwei Jahren vor dem Verkehrsverstoß, der zu dem Fahrverbot geführt hat, einen anderen schwereren Verkehrsverstoß begangen haben. Für Sie wird das Fahrverbot dann wirksam, wenn der Bußgeldbescheid rechtskräftig wird. Über den Beginn des Fahrverbots werden Sie auch informiert.
Kann ich ein Fahrverbot in ein Bußgeld umwandeln?
Eine Umwandlung eines Fahrverbots in ein Bußgeld ist grundsätzlich nicht vorgesehen. In bestimmten Fällen wie zum Beispiel im Härtefall kann ein Fahrverbot ggf. in ein höheres Bußgeld umgewandelt werden. Dies jedoch, sofern ein entsprechender Einspruch gegen den Bußgeldbescheid am Ende auch Erfolg hat. Wie Ihre Erfolgsaussichten sind, kann ein Anwalt für Verkehrsrecht prüfen und realistisch einschätzen.