Was verbirgt sich hinter dem Begriff „Achslast“?
Mit der Achslast wird jenes Gewicht beziffert, das auf der Achse eines Fahrzeugs lastet. Je schwerer das Gefährt ist, desto größere Kräfte wirken nicht nur auf die Achse, sondern auch auf die Räder. Diese Verbindung muss das gesamte Gewicht des Fahrzeugs tragen. Ist dieses zu schwer, kann es im schlimmsten Fall zu einem Achsbruch kommen.
Doch selbst wenn die Achsen der Belastung standhalten, bleiben schwere Kraftfahrzeuge ein Problem – zumindest für den Straßenbelag. Die Fahrbahnen verschleißen schneller und es entstehen Schlaglöcher, die wiederum die Sicherheit beeinträchtigen können. Auch aus diesem Grund gibt es gesetzliche Regelungen, die festlegen, wie hoch die maximale Achslast für Lkw und Pkw sein darf.
FAQ: Achslast
Dieser Begriff bezeichnet das Gewicht, das maximal auf der Achse eines Kraftfahrzeugs oder Anhängers lasten darf.
Sie finden die Achslast in der Zulassungsbescheinigung Teil 1.
Sie müssen hier auf jeden Fall mit einem Bußgeld rechnen, wie hoch diese ausfällt, hängt jedoch stark davon ab, wie stark die Achslast überschritten wurde, mit was für einem Fahrzeug Sie unterwegs waren und was Sie geladen hatten. Auch ob Sie gleichzeitig der Halter des Fahrzeugs sind, spielt eine Rolle. Die Beträge können hier zwischen 35 und 637,50 Euro liegen. Außerdem fällt bei den meisten Verstößen zusätzlich ein Punkt in Flensburg an.
Inhaltsverzeichnis
Wo finden Sie die Angaben für die maximale Achslast?
Um sich an die gesetzlichen Vorgaben halten zu können, müssen Sie natürlich erst einmal in Erfahrung bringen, wie hoch die zulässige Achslast für Ihr Fahrzeug eigentlich sein darf. Sie finden die genauen Angaben zur Achslast im Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil 1). Hier ist in Feld L genau verzeichnet, wie viele Achsen der Pkw oder Lkw besitzt. Unter Punkt 8 ist dann die maximale Achslast verzeichnet. Wer noch einen alten Fahrzeugschein besitzt, kann diese Informationen in Feld 16 und 18 finden.
Wie können Sie die Achslast berechnen?
Im Grunde genommen ist die Berechnung der Achslast gar nicht schwierig. Wenn Sie vor der Fahrt die Achslast von Ihrem Kraftfahrzeug ermitteln, können Sie eine mögliche Überladung Ihres Pkws oder Lkws verhindern, indem Sie gegebenenfalls das Gewicht der Ladung reduzieren. Eine Überladung liegt vor, wann immer die maximal zulässige Gesamtmasse überschritten wird.
Unabhängig davon, ob Sie die Achslastberechnung für Lkw oder Pkw vornehmen möchten, gehen Sie dabei grundsätzlich gleich vor. Zunächst einmal müssen Sie die tatsächliche Masse des Wagens ermitteln. Dies erreichen Sie, indem Sie sein Leergewicht mit dem Gewicht der Ladung addieren. Die Gesamtmasse wird anschließend nur noch durch die Anzahl der Achsen geteilt. Durch die Berechnung erfahren Sie, wie viel Gewicht auf einer einzelnen Achse ruht.
Sie können die Achslastberechnung anhand dieser Formel durchführen:
Bei der Achslast handelt es sich um einen sehr theoretischen Wert, denn durch eine ungleiche Ladungsverteilung wird manche Achse stärker belastet, als dies der durchschnittliche Wert angibt. Außerdem sind die Belastungen bei einem ruhenden Fahrzeug anders als bei einem fahrenden. Beim Anfahren verlagert sich das Gewicht nämlich nach hinten, beim Abbremsen hingegen nach vorne.
Was müssen Sie bei der Achslastberechnung für den Pkw bedenken?
Um die tatsächliche Achslast vom Pkw zu berechnen, können Sie die vorgestellte Formel problemlos nutzen. Der Hauptgrund, der zur Überladung des Autos führt, ist schlicht der, dass die Fahrer die Fahrzeuginsassen nicht einkalkulieren. Diese bringen natürlich auch ein gewisses Gewicht mit auf die Waage und sind deshalb bei dem Beladungsgewicht zu berücksichtigen. Rechnen Sie diese mit ein, kann es durchaus vorkommen, dass Sie die zulässige Achslast überschreiten.
Achslast bei Lkw: Berechnung
Bei der Achslastberechnung für den Lkw kann die Formel nur bedingt angewendet werden. Zwar können Sie beim Lkw so die Achslast berechnen, allerdings wird die Achslastverteilung vom Lkw bei der vereinfachten Formel nicht berücksichtigt. Es könnte durchaus sein, dass die Ladung nicht gleichmäßig verteilt ist, sondern bestimmte Achsen stärker belastet werden als vorgesehen. Diese könnten bei einer Überbeanspruchung brechen. Je länger und schwerer der Lkw ist, desto gravierender kann sich eine ungleich verteilte Ladung auswirken.
Da eine Formel nicht ausreicht, um für jeden einzelnen Transport eine genaue Analyse der Achslast für den Lkw durchzuführen, verlassen sich die Speditionen auf entsprechende Computerprogramme. Diese berücksichtigen die maximale Achslast der Lkw und erstellen davon ausgehend einen Ladungsplan. Mithilfe des Programms können die Spediteure sicherstellen, dass die Lasten gleichmäßig verteilt sind und die zulässige Achslast beim Lkw nicht überschritten wird.
Wie können Sie die Achslast bei einem Anhänger bestimmen?
Wer die Achslast seines Anhängers ermitteln möchte, kann dazu nicht einfach die vorgestellte Formel verwenden. Ein Teil des Gewichts lastet nämlich auf der Anhängerkupplung des Fahrzeugs. Die Kraft, die dabei auf die
Anhängevorrichtung wirkt, wird als Stützlast bezeichnet. Da nicht das gesamte Gewicht auf den Achsen des Anhängers ruht, muss diese Stützlast von der Gesamtmasse abgezogen werden, um die Achslast zu berechnen.
Diese Formel lässt sich bei Anhängern mit einer Starrdeichsel, Zentralachse oder Tandemachse anwenden. Während die Stützlast bei einachsigen Anhängern eine große Rolle spielt, verliert sie bei mehrachsigen Anhängern an Bedeutung.
Besitzt der Anhänger keine durchgängige Achse, sondern sind die Räder mit einer einzelnen, kurzen Achse verbunden, kann die Formel nicht angewandt werden. Stattdessen wird die Gesamtmasse (Leergewicht + Ladung) durch die Hälfte der Räderanzahl geteilt.
Video: Überladung beim Anhänger
Das folgende Video bietet wichtige Informationen zur Überladung bei Anhängern:
Welche Strafen drohen für das Überschreiten der zulässigen Achslast?
Jeder Fahrer sollte sich vor Fahrtantritt mit einem Blick in den Fahrzeugschein über die Achslast für sein Kraftfahrzeug informieren. Gerade wer mit dem Auto in den Urlaub fahren möchte, läuft Gefahr, seinen Wagen zu überladen. Bei Lastwagenfahrern ist das Risiko, gegen die gesetzlichen Vorgaben zu verstoßen, stets vorhanden.
Da eine Überladung durchaus gefährlich werden kann, wenn bspw. die Achse bricht, können Sie auch für diese belangt werden. Wird die zulässige Achslast überschritten, drohen dem Verkehrssünder Bußgelder. Wie hoch die Bußen ausfallen, hängt davon ab, wie viel Prozent das Kfz über dem erlaubten Gewicht liegt.
Unabhängig vom Grad der Überladung fällt neben dem Bußgeld auch stets ein Punkt in Flensburg an.