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Auffahrunfall in der Statistik
Zu einem Auffahrunfall kommt es häufig, wenn der Sicherheitsabstand nicht ordnungsgemäß eingehalten wurde. 2015 konnte das statistische Bundesamt rund 50.000 Unfälle mit Personenschäden durch ungenügenden Abstand verzeichnen.
Oftmals ist es bei einem geringen Abstand nicht gewährleistet, dass das hinterher fahrende Auto im Falle einer Bremsung rechtzeitig zum Stehen kommt. In rund einem Viertel der Unfälle auf Autobahnen zählt der geringe Abstand und das dadurch verbundene Auffahren als Ursache.
Aber was können Sie bei einem Auffahrunfall tun? Welche Dinge gibt es zu beachten, wenn Sie in einen Unfall verwickelt oder als Ersthelfer vor Ort sind? Müssen Sie bei einem Auffahrunfall die Polizei kontaktieren? Und wie verhält es sich mit der Schuld bei einem Auffahrunfall? Mehr dazu finden Sie im folgenden Text!
FAQ: Auffahrunfall
Hierbei handelt es sich um einen Unfall, bei dem ein Fahrzeug nicht mehr rechtzeitig bremsen kann und in ein anderes hineinfährt.
Mit welchen Maßnahmen lässt sich das Unfallrisiko minimieren lässt, lesen Sie hier.
Eine pauschale Antwort auf die Schuldfrage lässt sich nicht geben, denn hierbei spielen immer die individuellen Umstände des Verkehrsunfall eine Rolle.
Im Video: Erklärung zur Entstehung von Auffahrunfällen
Wie können Sie einen Auffahrunfall verhindern?
Oftmals können Auffahrunfälle ganz einfach verhindert werden. Folgende Punkte sollten Sie dabei immer im Hinterkopf behalten:
- Abstand einhalten: Als Faustregel gilt der halbe Tachowert als Abstand. Bei einer Geschwindigkeit von 120 km/h sollten Sie also auch 60 m Platz zum Vordermann lassen. Im Falle einer plötzlichen Bremsung können Sie noch rechtzeitig reagieren und mit dem Auto kann ein Auffahrunfall verhindert werden.
- Aufmerksamkeit: Sind Sie im Straßenverkehr unterwegs, sollten Sie immer aufmerksam und mit Bedacht fahren. Sowohl mit dem Auto, Motorrad als auch mit dem Fahrrad müssen Sie das Verkehrsgeschehen im Blick haben und dürfen sich nicht durch Dinge wie § 23 der StVO (Handy am Steuer) ablenken lassen.
- Witterung: Passen Sie Ihre Fahrweise dem Wetter an. Ist die Straße durch Regen oder Schnee glatt, dann sollten Sie dementsprechend mehr Abstand zum Vordermann halten. Auch eine eingeschränkte Sicht im Falle von Nebel sollte dabei bedacht werden.
- Verkehrssicheres Fahrzeug: Funktionieren die Bremsen einwandfrei? Haben die Reifen noch genügend Profil? Ein verkehrssicheres Auto kann durchaus einen Unfall verhindern.
Wie klärt sich die Schuldfrage bei einem Auffahrunfall?
„Wer auffährt trägt die alleinige Schuld am Auffahrunfall“ ist ein Mythos. Oft wird dem Auffahrenden die Schuld in die Schuhe geschoben, obwohl er nicht immer schuldig am Unfall sein muss. Fakt ist aber: Jeder Fall muss individuell betrachtet werden und demnach kann auch dem Vordermann eine Teilschuld am Auffahrunfall zugesprochen werden.
Die Schuld trägt generell immer der Fahrer, der gegen die Straßenverkehrsregeln verstößt. Bremst der Vorausfahrende plötzlich und abrupt ab und das hinter ihm fahrende Auto fährt infolgedessen auf sein Fahrzeug auf, kann die Alleinschuld nicht mehr nur der Auffahrende tragen.
Das Bremsmanöver muss in diesem Fall gut begründet werden. Bremsen Sie im Verkehr nur für ein kleines Tier, kann Ihnen die Allein- oder Teilschuld angelastet werden. Machen beide Fahrer wesentliche Fehler, kann auf beide Personen eine Teilschuld zukommen.
Muss bei einem Auffahrunfall die Polizei gerufen werden?
Oftmals stellt sich die Frage: Was ist zu tun bei einem Auffahrunfall? Soll die Polizei gerufen werden oder nicht? Bei einem kleineren Auffahrunfall an der Ampel müssen Sie nicht zwangsläufig die Polizei informieren. Ratsam ist dies allerdings, wenn Sie Ihren Anspruch auf Schadensregulierung geltend machen wollen. Eine Unfallaufnahme der Beamten kann Ihnen viel Stress mit der Versicherung und eventuell auch mit anderen Beteiligten ersparen.