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Weitere Ratgeber zum Blitzer
Hier finden Sie weiterführende Informationen zum Thema Blitzer:
Ein Geschwindigkeitsmessgerät kommt selten allein
Viele Autofahrer hat es schon erwischt. Sie waren schneller unterwegs als erlaubt und begegneten plötzlich dem verräterischen Blitz. Einige Zeit später lag Bußgeldbescheid im Briefkasten und der Ärger war groß.
Blitzer sind in Deutschland nicht mehr wegzudenken. Im Verkehr sind sie der Arm der Gesetzeshüter und sorgen dafür, dass Verkehrssünder überführt und sanktioniert werden können.
Dieser Ratgeber gibt Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Blitzerarten, Gesetzesvorgaben, Bußgeldvorschriften und weitere wichtige Hintergrundinformationen.
FAQ: Blitzer
Hierbei handelt es sich um technische Messgeräte, die zum Einsatz kommen, um Verstöße gegen die geltenden Verkehrsregeln zu dokumentieren.
Abhängig vom verwendeten Messgerät und -verfahren kommen Blitzer vor allem bei Geschwindigkeitsüberschreitungen, Rotlichtverstößen und Abstandsunterschreitungen zum Einsatz.
Eine Übersicht der verschiedenen Messverfahren und Beispiel für entsprechende Blitzer finden Sie hier.
Blitzermodelle kategorisiert in der Blitzer-Liste
- Radaranlagen: M5-Radar, TRAFFIPAX Micro-Speed 09, TRAFFIPAX Speedophot, Multanova 6F Digital, TRAFFIPAX speedoguard, Mesta 208
- Videonachfahrsysteme: VKS 3.0 und 3.01, ProViDa ViDistA, CG P50e, Police-Pilot
- Messgeräte mit Lichtschranken: ESO ES 1.0, ESO ES 3.0, ESO µP80, ESO ES 8.0
- Section Control
- Lasermessgeräte: LEIVTEC XV2, LEIVTEC XV3, PoliScan Speed, Laser Patrol, LAVEG, LTI 20.20 TS/KM, RIEGEL LR90-235/P, RIEGEL FG21-P, TraffiPatrol, PoliScan F1 HP, PoliScan M1 HP, TraffiStar S350, POLISCAN FM1
- Abstandsmessung: VAMA, VSTP, VIDIT VKS 3.01
- Geräte mit Induktionsschleifen: VDS M5 Speed, Traffipax TraffiStar S 540, Truvelo M4², TRAFFIPAX TraffiPhot S, TRAFFIPAX TraffiStar S 330
- Ampelblitzer: Multanova Multastar C, PoliScan F1 HP
Im Video: Wo darf geblitzt werden?
Der Sinn der Blitzer: Mittels Strafen zu sicherem Fahrverhalten anregen
Schon über 50 Jahre lang kommen Radarfallen im Straßenverkehr zum Einsatz. Aus den ersten Modellen haben sich unter anderem die oben aufgeführten Variationen entwickelt, welche bis heute im Einsatz sind. Radarkontrollen haben den sprichwörtlichen Zweck die Straßenverkehrsordnung zu bewahren. Im namensgebenden Gesetz wird nämlich vorgeschrieben, dass die Geschwindigkeit beim Fahrzeug nur so hoch sein darf, wie dieses noch vom Fahrer kontrolliert werden kann.
Geschwindigkeitsüberschreitungen gehören in Deutschland zu den Hauptgründen von Unfällen. Kaum eine Ordnungswidrigkeit wird auch so oft von den Behörden erfasst und verfolgt. Und genau deshalb sind Blitzer unersetzbar geworden.
Verkehrsteilnehmer werden auf die Einhaltung der vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeiten hin kontrolliert und bei Verstößen entsprechend bestraft.
Auf diese Weise möchte der Gesetzgeber Gefahrensituationen durch zu hohe Geschwindigkeiten vermeiden und somit die Sicherheit der Personen im öffentlichen Verkehr bewahren. Um zusätzliche Risiken, wie abruptes Abbremsen, zu verhindern, dürfen die Beamten auch nicht überall Blitzer aufstellen.
Feste und mobile Blitzer
Bei der Einteilung von Blitzern bietet es sich an, diese zunächst in feste (stationäre) und mobile Blitzer zu kategorisieren. Um einen guten Eindruck von der Wirkungsweise dieser Gerätekategorien zu bekommen, folgt die Erklärung zu einem Beispiel jedes Typs:
- Stationäre Radarmessung (Beispiel für feste Blitzer): Dieser Gerätetyp ist wohl mit der bekannteste. In der klassischen Variante handelt es sich hierbei um eine auf einem Mast befestigte Box, die mit ihren Linsen einer Ampel ähnelt. Generell messen diese Geräte über Radarstrahlen zuverlässig – fahren jedoch mehrere Autos schnell hinter einander, können Messungen nicht zulässig sein.
- Lichtschrankenmessung (Beispiel für mobile Blitzer): Bei diesem mobilen Messgerät werden mehrere Sender und Empfänger so aufgestellt, dass sie ein Lichtstrahl über die Fahrbahn hinweg verbindet. Fahren Autos durch die Lichtschranken, erfolgt über eine Weg-Zeit-Berechnung die Geschwindigkeitserfassung. Bei Überschreitung des erlaubten Tempolimits wird ein Beweisfoto geschossen. Die Funkverbindung zur Bildkamera kann hier ein Schwachpunkt sein. Mobile Blitzer können unter Umständen auch durch die Beamten versteckt werden.
Anhand dieser beiden Beispiele wird ersichtlich, wie unterschiedlich Blitzerapparate funktionieren. Die Hersteller haben sogar einen Schwarzlichtblitzer erfunden, der unsichtbar auslöst, sodass sich die Fahrer beim Blitzen nicht erschrecken. Doch eines haben alle Blitzer gemein: Toleranz spielt bei den Messungen eine gewisse Rolle.
Das Thema Toleranz
Der Toleranzabzug bei einem Blitzer ist nichts Ungewöhnliches. Jedes Messgerät weist hierbei einen individuellen Wert auf, der von dem Resultat des Messergebnisses, welches im Messprotokoll festgehalten wurde, abgezogen wird. Dabei hat die Physikalisch-Technische Bundesanstalt das Sagen und legt für alle Blitzer, die im Straßenverkehr verwendet werden sollen, eine definitive Toleranzgrenze fest.
Bei Geschwindigkeiten unter 100 km/h werden in der Regel 3 km/h abgezogen. Darüber hinaus wird oft die sogenannte 3 %-Regel angewandt. Wer also mit 150 km/h geblitzt wird, bekommt demnach etwa 4,5 km/h vom Endresultat abgezogen.
Genaue Gesetzesvorgaben für Geschwindigkeitsmessungen
Die Polizei setzt Blitzer auf der Autobahn, in Städten, auf Landstraßen und an anderen Orten ein. Mobile und stationäre Blitzer werden nach Belieben verwendet, so scheint es zunächst. Doch auch hier gibt es gesetzliche Regelungen, an die sich die Beamten bei Geschwindigkeitsmessungen halten müssen.
So ist beispielsweise der Abstand zwischen Blitzer und Gebotsschild mit der Geschwindigkeitsbegrenzung klar geregelt.
Die Meterangaben unterscheiden sich zwischen den Bundesländern. Generell gilt aber, dass ein Weg von etwa 75 bis 250 Metern gewährt werden muss, um sich der Tempoänderung anzupassen. Das hat auch den Grund, dass gerade bei sehr hohen Geschwindigkeiten eine starke Bremsung eher verkehrsgefährdend ist.
Ist es legal, eine Blitzer-App zu benutzen?
Apps, also Programme für das Handy bzw. das Smartphone, sind heute omnipräsent. Da wundert es nicht, dass mittlerweile auch mit Blitzer-Apps geworben wird, die als Frühwarnsysteme funktionieren. Sogar Navigationsgeräte bieten mittlerweile solche Funktionen. Autofahrer sollten diese Programme aber in keinem Fall verwenden, denn die Nutzung dieser ist illegal.