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Den Bußgeldbescheid prüfen zu lassen, kann sich lohnen
Einen Bußgeldbescheid findet wohl niemand gerne im Briefkasten vor. Viele Betroffene hinterfragen das Schreiben jedoch nicht und zahlen kommentarlos das Bußgeld. Dabei stehen die Chancen gut, dass sie das eigentlich gar nicht müssten. Viele Bußgeldbescheide enthalten nämlich inhaltliche oder formelle Fehler, die sie ungültig machen. Auch bei der Verkehrskontrolle selbst oder der Auswertung des Messdaten können Fehler passiert sein.
Vermuten Sie Unstimmigkeiten, sollten Sie Ihren Bußgeldbescheid deshalb von einem Fachmann überprüfen lassen. Ein Anwalt für Verkehrsrecht ist hier ein guter Ansprechpartner, insbesondere wenn Sie von einem Blitzer erwischt wurden. Denn bestimmte Messgeräte weisen häufig wiederkehrende Fehleranfälligkeiten auf, die ein erfahrener Verkehrsanwalt bestens kennt. Für eine solche Einschätzung müssen Sie nicht tief in die Tasche greifen, denn unter Umständen können Sie Ihren Blitzer-Bescheid kostenlos prüfen lassen. Was dabei zu beachten ist, verraten wir im Folgenden.
FAQ: Blitzer-Bescheid kostenlos prüfen
Ja, zumindest eine grobe Ersteinschätzung wird von vielen Anwälten kostenlos angeboten. Dabei wird allerdings nur der Bußgeldbescheid selbst geprüft, wodurch sich zum Beispiel Formfehler entdecken lassen. Oft kann der Anwalt auch eine Einschätzung geben, ob das verwendete Messgerät typischerweise zu Fehlern neigt. Für eine tiefergehende Prüfung, die Akteneinsicht verlangt, muss der Anwalt jedoch in der Regel kostenpflichtig beauftragt werden.
Sie kann Ihnen helfen, die Erfolgsaussichten eines Einspruchs gegen den Bußgeldbescheid einzuschätzen. Einen solchen können Sie als Betroffener immer einlegen, allerdings macht er nur dann Sinn, wenn Sie eine gute Begründung haben, warum Sie den Bescheid für nicht rechtmäßig halten. Die kostenlose Vorabeinschätzung kann hier eine Orientierung bieten.
Am besten so schnell wie möglich, da ein Einspruch gegen den Bußgeldbescheid spätestens 14 Tage nach Zustellung erfolgen muss. Verpassen Sie die Frist, haben Sie kaum noch eine Möglichkeit, gegen den Bescheid vorzugehen, weshalb dann auch eine Prüfung keinen Sinn mehr macht.
Blitzer-Bescheid prüfen: Kostenlos ist meist nur die Ersteinschätzung
Möchten Sie Ihren Blitzer-Bescheid kostenlos prüfen lassen, sollten Sie wissen, dass Sie dafür in der Regel lediglich eine Ersteinschätzung erhalten. Doch auch diese kann schon dabei helfen zu entscheiden, ob sich ein Einspruch in Ihrem Fall lohnt oder nicht.
Bei der Ersteinschätzung prüft der Dienstleister in der Regel nur den Bußgeldbescheid selbst bzw. die Unterlagen, die Sie ihm zur Verfügung gestellt haben. Dabei achtet er vor allem auf folgende Faktoren:
- Enthält der Bußgeldbescheid Formfehler, die ihn ungültig machen?
- Reichen die aufgeführten Beweismittel tatsächlich aus, um Sie einer Ordnungswidrigkeit zu beschuldigen?
- Wurde bei der Verkehrskontrolle ein Gerät oder ein Verfahren verwendet, das als fehleranfällig bekannt ist?
Gerade Letzteres führt häufig dazu, dass ein Bußgeldbescheid ungültig wird, denn schon die falsche Bedienung eines Messgeräts kann die Messergebnisse unbrauchbar machen. Bei der kostenlosen Ersteinschätzung können Sie allerdings üblicherweise nicht in Erfahrung bringen, ob ein solcher Fehler tatsächlich passiert ist, sondern eben nur, wie wahrscheinlich das ist. Für eine detaillierte Prüfung benötigt ein Anwalt Akteneinsicht, die er jedoch nur erhält, wenn Sie als Mandant ihn offiziell damit beauftragen. Dafür fallen jedoch Kosten an.
Lassen Sie Ihren Blitzer-Bescheid kostenlos prüfen, erhalten Sie also in der Regel eine wertvolle Entscheidungshilfe. Seien Sie sich aber bewusst, dass es eben nur eine unverbindliche Vorabeinschätzung ist und keine umfassende Rechtsberatung ersetzt.