Brückenabstandsmessung

Von Anh P.

Letzte Aktualisierung am: 4. Oktober 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Die Brückenabstandsmessung gilt hauptsächlich der Überprüfung des Sicherheitsabstandes.

Dichtes Auffahren provoziert Unfälle

Die Brückenabstandsmessung gilt hauptsächlich der Überprüfung des Sicherheitsabstandes.
Die Brückenabstandsmessung gilt hauptsächlich der Überprüfung des Sicherheitsabstandes.

Neben Geschwindigkeitsüberschreitungen stellt zu dichtes Auffahren auf den Vordermann ebenfalls ein Sicherheitsrisiko dar, das Unfälle begünstigt, insbesondere auf der Autobahn. Die Einhaltung des Sicherheitsabstands ist wichtig, damit alle Verkehrsteilnehmer ausreichend Zeit haben, um auf das Fahrverhalten der anderen Fahrer zu reagieren. Bremst der Vordermann plötzlich ab, hat der Hintermann Gelegenheit darauf entsprechend zu reagieren. Fährt er jedoch dicht auf diesen auf, sitzt ihm gewissermaßen schon im Nacken, lässt sich der Zusammenstoß kaum verhindern. Außerdem macht er sich damit unter Umständen der Nötigung nach § 240 Strafgesetzbuch (StGB) schuldig, weil er durch seine Fahrweise den Vordermann gewissermaßen nötigt, schneller zu fahren.

Um die Autofahrer zu disziplinieren und gegebenenfalls ihr Fahrverhalten zu sanktionieren, überwacht die Polizei den Straßenverkehr. Und neben Blitzern, die vor allem die Geschwindigkeit kontrollieren, hat sie auch Mittel zur Verfügung, um Drängler zu überführen. Mit der Brückenabstandsmessung bedienen sich die Beamten einer Technik, die sowohl den Abstand zwischen den Fahrzeugen misst als auch die gefahrene Geschwindigkeit errechnen kann. Doch wie funktioniert die Brückenabstandsmessung überhaupt? Welche Fehler können dabei auftreten? Diese Fragen sollen im folgenden Ratgeber beantwortet werden.

FAQ: Brückenabstandsmessung

Wie funktioniert die Brückenabstandsmessung?

Hier erfahren Sie, wie die Messung abläuft.

Wird dabei nur der Abstand gemessen?

Nein. Das Messgerät verzeichnet auch die gefahrene Geschwindigkeit, denn anhand dieser wird der Mindestabstand ermittelt.

Kann es bei der Brückenabstandsmessung zu Messfehlern kommen?

Grundsätzlich lassen sich Fehlmessung nie zu hundert Prozent ausschließen. Mögliche Fehlerquellen haben wir hier zusammengefasst.

Wie läuft die Brückenabstandsmessung ab?

Die Brückenabstandsmessung, häufig auch als Videoabstandsmessanlage (VAMA) bezeichnet, ermittelt sowohl den Abstand als auch die Geschwindigkeit der Fahrzeuge. Für die Brückenabstandsmessung werden auf einer Brücke zwei Videokameras installiert, die sämtliche Fahrbahnen abdecken und eine Länge von etwa 700 Metern überwachen. In der Nähe parken die Beamten, die das Abstandsmessgerät kontrollieren und die Videoübertragung über Monitore im Wagen mitverfolgen können. Bemerken sie einen Geschwindigkeits- oder Abstandsverstoß, lösen sie den Blitzer aus, der neben der Brücke steht und ein Foto des Verkehrssünders schießt.

Danach werden die Aufnahmen ins Labor geschickt, wo das Videomaterial ausgewertet wird. Hier wird geprüft, ob wirklich ein Verstoß gegen die Straßenverkehrsordnung vorliegt. Dafür wurden vorab auf der Fahrbahn extra zwei weiße Kontrolllinien angebracht, die in einem bestimmten Abstand zueinander und zur Brücke liegen. Wird das Video genau an der Stelle gestoppt, wenn sich das Fahrzeug auf einer der Linien befindet, lässt sich daraus der Abstand ermitteln. Wird die Zeit gestoppt, die das Fahrzeug von einer Linie zur anderen brauchte, lässt sich zudem die Geschwindigkeit berechnen.


Faustregel für den Sicherheitsabstand ist der halbe Tachowert in Metern. Bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h sollte ein Fahrer demnach einen Sicherheitsabstand von 50 Metern zum Vordermann einhalten.

Fehler, die bei der Brückenabstandsmessung auftreten

Wie bei allen Messgeräten ist auch die Brückenabstandsmessung nicht gegen Fehler gefeit und kann auf Grund dessen auch angefochten werden.

  • Messanlage (inklusive der eingebauten Uhr) wurde nicht korrekt geeicht.
  • Bei schlechter Bildqualität oder ungünstiger Kameraposition muss eine größere Toleranz bei der Abstands- und Geschwindigkeitsmessung angelegt werden.
  • Ältere Geräte sind bei der Messung fehleranfälliger.
Auch bei der Abstandsmessung können Fehler auftreten.
Auch bei der Abstandsmessung können Fehler auftreten.
  • Auch bei dieser Messmethode können durch Fehler bei der An- und Auswertung die Messungen ungültig werden. Dies wäre beispielsweise der Falle, wenn das Video nicht genau in dem Moment gestoppt wird, wenn sich das Fahrzeug an der richtigen Position zur Messlinie befindet.
  • Um die Situation richtig einschätzen zu können, muss der gesamte Verkehr beobachtet werden, denn nicht in jedem Fall ist das dichte Auffahren verboten. Bremst der Vordermann plötzlich ab oder setzt sich infolge eines Überholmanövers ein Wagen direkt vor die Nase des anderen, hat der Fahrer des hinteren Wagens eigentlich nichts zu befürchten. Allerdings ist die Gefahr, dass die Situation von dem Betrachter eben nicht richtig eingeschätzt wird, verhältnismäßig hoch, da die überwachte Strecke nicht sonderlich lang ist.
  • Sanktionen

    Wird anhand der Brückenabstandsmessung deutlich, dass der Fahrer gedrängelt und sich nicht an den Sicherheitsabstand gehalten hat, erhält er bald darauf einen Bußgeldbescheid. In diesem ist bereits vermerkt, wie hoch das Bußgeld ausfällt, ob es Punkte in Flensburg oder gar ein Fahrverbot gibt. Die Sanktionen sind maßgeblich davon abhängig, wie schnell das Fahrzeug unterwegs war.

    Über den Autor

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    Anh P.

    Anh hat eine journalistische Ausbildung absolviert und verstärkt unsere Redaktion seit 2018. Ihre Ratgeber befassen sich u. a. mit Verkehrsverstößen, Fragen zum Bußgeldverfahren und Tipps zur Fahrzeugpflege. Außerdem verfasst sie Pressemitteilungen und unterstützt uns als Lektorin.

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