Einsatz der Laser: Moderne Blitzer

Von Anh P.

Letzte Aktualisierung am: 10. Dezember 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Polizisten messen direkt mit einem Laser oder koppeln Blitzer mit den Messgeräten.

Laser komplementieren die Geschwindigkeitsmessung

Polizisten messen direkt mit einem Laser oder koppeln Blitzer mit den Messgeräten.
Polizisten messen direkt mit einem Laser oder koppeln Blitzer mit den Messgeräten.

Seit dem ersten Einsatz von fotografierenden Geschwindigkeitsmessgeräten vor einigen Jahrzehnten hat sich viel im deutschen Straßenverkehr getan. Blitzer-Apparate kommen mobil und stationär in den verschiedensten Varianten zum Einsatz. Auch die Lasermessung wird immer häufiger angewandt, um Verkehrssünder aufzuspüren.

Dieser Ratgeber geht den folgenden Fragen auf den Grund: Wie funktioniert die Geschwindigkeitsmessung mit einem Laser? Wie sind die Toleranzwerte geregelt, wenn die Polizei Laser zur Messung verwendet? Was hat es mit einem Laserstörer auf sich? Antworten auf diese Fragen finden Sie hier.

FAQ: Blitzer mit Laser

Wie wird mithilfe von Lasern die Geschwindigkeit gemessen?

Die Funktionsweise dieser Messgeräte erklären wir hier.

Erhalte ich beim Einsatz von Lasermessgeräten ein Blitzerfoto?

In vielen Fällen erfolgt die Geschwindigkeitsmessung mit Lasern mit mobilem Messgeräten ohne Kamera. Daher muss die Polizei die Verkehrssünder noch vor Ort sanktionieren.

Kann ich gegen das Messergebnis vorgehen?

Grundsätzlich können Sie gegen jeden Bußgeldbescheid innerhalb von 14 Tagen Einspruch einlegen. Sinnvoll kann dies ggf. bei einer Fehlmessung sein. Über Ihre Erfolgsaussichten kann Sie ein Anwalt für Verkehrsrecht informieren.

So funktionieren Lasergeschwindigkeitsmessgeräte

Bei einer Geschwindigkeitskontrolle mit einem Laser-Gerät (manche Modelle werden auch als Laser-Radar bezeichnet) arbeitet die Polizei mit Lichtimpulsen. Mehrere Lichtimpulse werden auf das zu messende Fahrzeug gelenkt, meist ohne dass es der Fahrer bemerkt. Das menschliche Auge ist in der Regel nicht in der Lage, diese Impulse wahrzunehmen.

Das Aussenden der Lasersignale sorgt dafür, dass diese am Fahrzeug reflektiert und auf einen Empfänger zurückgeworfen werden. Die Auswertungskomponenten berechnen dann im Vergleich des Ausgangs- und Eingangssignals die Geschwindigkeit des Kfz.

Achtung: Nur in den seltensten Fällen beinhaltet ein Laser einen Blitzer. Die Messung der Geschwindigkeit erfolgt in solchen Fällen häufig über mobile Gerätschaften und die ertappten Fahrer werden von stationierten Beamten der Polizei direkt aus dem Verkehr herausgezogen. Da die Sanktion direkt vor Ort erteilt wird, ist ein Beweisfoto nicht unbedingt notwendig. Es gibt aber stationäre Laser, die an Blitzer gekoppelt sind, wie beispielsweise der PoliScan Speed. Der Begriff Laser-Blitzer ist nur in einem solchen Fall angemessen.

Toleranz und Einspruchschancen

Wird eine Laserpistole zur Geschwindigkeitsmessung verwendet, werden in Deutschland grundlegende Toleranzwerte vom finalen Messwert abgezogen.

Bei einer Laser-Geschwindigkeitsmessung sind oft Beamte in der Nähe postiert.
Bei einer Laser-Geschwindigkeitsmessung sind oft Beamte in der Nähe postiert.

Bei einer Geschwindigkeit unter 100 km/h kommt es gewöhnlich zu einem Abzug von 3 km/h. Über 100 km/h ziehen die Beamten 3 % von dem gemessenen Tempo ab.

Liegt es nahe, dass Messfehler oder Ungenauigkeiten (beispielsweise können Lichtimpulse durch Umweltbedingungen nicht richtig reflektiert werden) eine Rolle gespielt haben, kann die Toleranz im Einzelfall auch höher ausfallen.

Liegt die Vermutung nahe, dass Fehler bei der Messung gemacht wurden, besitzt jeder Verkehrsteilnehmer die Möglichkeit, gegen ein Bußgeld Einspruch einzulegen. Generell gilt: Es ist empfehlenswert, in solchen Angelegenheiten einen Rechtsanwalt aus dem Verkehrsrecht um Rat zu bitten. Dieser kann genau einschätzen, ob ein Einspruch Erfolg verspricht. An bestimmten Faktoren lässt sich das aber teilweise auch schon vorher erahnen:

  • Falsch eingestellte Zieloptiken: Liegt der Verdacht nahe, dass bei der Laser-Geschwindigkeitsmessung die Zieloptik nicht korrekt ausgerichtet war, kann eine Beanstandung womöglich erfolgreich sein.
  • Nicht garantierte Zuordnung: Egal ob Laser mit Blitzer oder ohne, die meisten Bundesländer schreiben eine Maximalentfernung zwischen Messgerät und Kraftfahrzeug vor. Liegt diese über 300 Meter, muss nachgewiesen werden, dass andere Fahrzeuge die Messung nicht beeinflusst haben. In jedem Fall muss eine exakte Zuordnung erfolgen können.
Die Polizei lasert in ganz Deutschland und ertappt so Verkehrssünder auf frischer Tat. Einige Verkehrsteilnehmer versuchen jedoch, sich mit sogenannten Laserstörern gegen Laser-Blitzer-Kombos und die generelle Messung zu wehren. Diese Geräte sollen die Laser und dazugehörigen Blitzer davon abhalten, das Tempo des Kfz zu messen, in dem sie installiert sind. Die Verwendung solcher Einrichtungen ist grundsätzlich illegal und wird mit einem Bußgeld über 75 Euro und einem Punkt in Flensburg bestraft. Der reine Besitz solcher Apparaturen wird aber nicht verfolgt.

Über den Autor

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Anh P.

Anh hat eine journalistische Ausbildung absolviert und verstärkt unsere Redaktion seit 2018. Ihre Ratgeber befassen sich u. a. mit Verkehrsverstößen, Fragen zum Bußgeldverfahren und Tipps zur Fahrzeugpflege. Außerdem verfasst sie Pressemitteilungen und unterstützt uns als Lektorin.

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