Laser komplementieren die Geschwindigkeitsmessung
Seit dem ersten Einsatz von fotografierenden Geschwindigkeitsmessgeräten vor einigen Jahrzehnten hat sich viel im deutschen Straßenverkehr getan. Blitzer-Apparate kommen mobil und stationär in den verschiedensten Varianten zum Einsatz. Auch die Lasermessung wird immer häufiger angewandt, um Verkehrssünder aufzuspüren.
Dieser Ratgeber geht den folgenden Fragen auf den Grund: Wie funktioniert die Geschwindigkeitsmessung mit einem Laser? Wie sind die Toleranzwerte geregelt, wenn die Polizei Laser zur Messung verwendet? Was hat es mit einem Laserstörer auf sich? Antworten auf diese Fragen finden Sie hier.
FAQ: Blitzer mit Laser
Die Funktionsweise dieser Messgeräte erklären wir hier.
In vielen Fällen erfolgt die Geschwindigkeitsmessung mit Lasern mit mobilem Messgeräten ohne Kamera. Daher muss die Polizei die Verkehrssünder noch vor Ort sanktionieren.
Grundsätzlich können Sie gegen jeden Bußgeldbescheid innerhalb von 14 Tagen Einspruch einlegen. Sinnvoll kann dies ggf. bei einer Fehlmessung sein. Über Ihre Erfolgsaussichten kann Sie ein Anwalt für Verkehrsrecht informieren.
Inhaltsverzeichnis
So funktionieren Lasergeschwindigkeitsmessgeräte
Bei einer Geschwindigkeitskontrolle mit einem Laser-Gerät (manche Modelle werden auch als Laser-Radar bezeichnet) arbeitet die Polizei mit Lichtimpulsen. Mehrere Lichtimpulse werden auf das zu messende Fahrzeug gelenkt, meist ohne dass es der Fahrer bemerkt. Das menschliche Auge ist in der Regel nicht in der Lage, diese Impulse wahrzunehmen.
Das Aussenden der Lasersignale sorgt dafür, dass diese am Fahrzeug reflektiert und auf einen Empfänger zurückgeworfen werden. Die Auswertungskomponenten berechnen dann im Vergleich des Ausgangs- und Eingangssignals die Geschwindigkeit des Kfz.
Toleranz und Einspruchschancen
Wird eine Laserpistole zur Geschwindigkeitsmessung verwendet, werden in Deutschland grundlegende Toleranzwerte vom finalen Messwert abgezogen.
Bei einer Geschwindigkeit unter 100 km/h kommt es gewöhnlich zu einem Abzug von 3 km/h. Über 100 km/h ziehen die Beamten 3 % von dem gemessenen Tempo ab.
Liegt es nahe, dass Messfehler oder Ungenauigkeiten (beispielsweise können Lichtimpulse durch Umweltbedingungen nicht richtig reflektiert werden) eine Rolle gespielt haben, kann die Toleranz im Einzelfall auch höher ausfallen.
Liegt die Vermutung nahe, dass Fehler bei der Messung gemacht wurden, besitzt jeder Verkehrsteilnehmer die Möglichkeit, gegen ein Bußgeld Einspruch einzulegen. Generell gilt: Es ist empfehlenswert, in solchen Angelegenheiten einen Rechtsanwalt aus dem Verkehrsrecht um Rat zu bitten. Dieser kann genau einschätzen, ob ein Einspruch Erfolg verspricht. An bestimmten Faktoren lässt sich das aber teilweise auch schon vorher erahnen:
- Falsch eingestellte Zieloptiken: Liegt der Verdacht nahe, dass bei der Laser-Geschwindigkeitsmessung die Zieloptik nicht korrekt ausgerichtet war, kann eine Beanstandung womöglich erfolgreich sein.
- Nicht garantierte Zuordnung: Egal ob Laser mit Blitzer oder ohne, die meisten Bundesländer schreiben eine Maximalentfernung zwischen Messgerät und Kraftfahrzeug vor. Liegt diese über 300 Meter, muss nachgewiesen werden, dass andere Fahrzeuge die Messung nicht beeinflusst haben. In jedem Fall muss eine exakte Zuordnung erfolgen können.
Anhörungsbogen
Muss in dem Anhörungsbogen der Typ des Lasergerätes angegeben werden, oder recuht es aus, dass einfach nur Messung mit Lasergerät enthalten ist. ??
Hallo Otto,
der Anhörungsbogen dient dazu, dass Sie sich zur Tat äußern können. Wollen Sie mehr über den Vorwurf und dessen Umstände erfahren, können Sie Akteneinsicht beantragen. Informationen dazu finden Sie hier: https://www.bussgeldkatalog.net/bussgeldbescheid/akteneinsicht/
– Die Redaktion
In meinem Fall, war die Heckklappe des Messwagens geöffnet und der betreffende Kollege stand direkt vor dem Messgerät, als dieses auslöste. Augenscheinlich war er mit Tätigkeiten an der Einrichtung beschäftigt. Ich denke, dass der Laser dadurch beeinflusst wurde. Die gemessene Geschwindigkeitsüberschreitung lag im untersten Bereich, dennoch habe ich sachlich auf diesen Umstand hingewiesen, zumal das Ergebnis nicht mit meiner Anzeige auf dem Tacho übereinstimmte.
Der Hinweis wurde ohne auf den eigentlichen Sachverhalt einzugehen nach Wochen abgewiesen.