Inhaltsverzeichnis
Aufgaben der mobilen Blitzer
Polizei und den zuständigen Ordnungsbehörden obliegt die Aufgabe gefährliche Verkehrsverstöße, wie Geschwindigkeits-, Rotlichtverstöße oder zu dichtes Auffahren festzustellen und zu ahnden. Mögliche Sanktionen wären Bußgelder, Punkte in Flensburg oder sogar das Fahrverbot. Es geht jedoch nicht allein darum Verkehrssünder zu bestrafen, sondern verfolgt auch einen erzieherischen Aspekt. Sie sollen auf die Gefahren aufmerksam machen, die aus ihrem Fahrverhalten (auch für andere Personen) resultieren. Bei der Verkehrsüberwachung kommen bevorzugt stationäre und mobile Blitzer zum Einsatz.
Die Hauptaufgabe von mobilen Blitzern besteht immer noch darin Geschwindigkeitsverstöße aufzuzeichnen. Doch inzwischen werden auch immer mehr mobile Rotlichtblitzer, sogenannte Ampelblitzer, an Kreuzungen aufgestellt, die registrieren, wenn die Ampel bei Rot überfahren wird. Sie sind mit drei Kameras ausgestattet, um zwischen einem einfachen oder qualifizierten Rotlichtverstoß unterscheiden zu können.
FAQ: Mobile Blitzer
Mobile Blitzer können im Gegensatz zu festen Geschwindigkeitsmessgeräten flexibel am Straßenrand aufgebaut werden und sich so den Überraschungseffekt zunutze machen, um Raser zu erwischen.
Bei mobilen Messgeräten kommt häufig Laser- oder Radartechnik zu Einsatz. Auch Videonachfahrsysteme zählen in die Kategorie der mobilen Blitzer.
Bei einer Geschwindigkeit unter 100 km/h muss ein Toleranzabzug von 3 km/h stattfinden. Lag das gefahrene Tempo über 100 km/h, müssen 3 Prozent vom Messergebnis abgezogen werden.
Mobile Blitzer: Welche Vorteile bieten sie im Vergleich zu stationären?
Eine mobile Blitzanlage bietet den großen Vorteil, dass sie schnell auf- und abgebaut ist. Sie lässt sich ohne Schwierigkeiten in einem Wagen verstauen und anschließend zu den unterschiedlichsten Einsatzorten transportieren. Dadurch ist der mobile Blitzer besonders für Verkehrskontrollen geeignet, die nur über einen kurzen Zeitraum oder in einer bestimmten Situation stattfinden, wie z.B. den Stoßzeiten im Berufsverkehr. Im Gegensatz zu den stationären Geräten, die fest an einem Ort aufgestellt und deshalb den meisten Anwohnern oder Pendlern bekannt sind, können sich die Autofahrer auf mobile Blitzgeräte schlecht einstellen.
Prinzipiell können sie überall eingesetzt werden, sowohl inner- wie außerorts. Bevorzugt finden sich mobile Blitzer auf der Autobahn. Durch den Überraschungseffekt sind sie schlichtweg effektiver und können in der Regel mehr Verkehrsverstöße aufzeichnen als ihre sich stets am üblichen Platz befindlichen Gegenstücke. Eine mobile Radarfalle kann aus einem stehenden Auto heraus die Geschwindigkeit der übrigen Fahrzeuge bestimmen oder sie kann von einem Stativ neben dem Fahrbahnrand aus arbeiten. Daneben können auch Handgeräte, wie die Laserpistole, zur Geschwindigkeitsermittlung eingesetzt werden.
Wie funktioniert ein mobiler Blitzer?
Eine mobile Radarkontrolle unterscheidet sich in ihrer Funktionsweise eigentlich nicht von einer stationären. Wie diese macht sie sich mittels elektromagnetischer Wellen den sogenannten Doppler-Effekt zu Nutze, um die Geschwindigkeit der vorüber fahrenden Fahrzeuge zu ermitteln. Aber nicht alle Blitzer, die mobil sind, arbeiten mit diesem Verfahren. Manche können Abstand und Geschwindigkeit mittels einer Lichtschranke messen, andere nutzen Piezosensoren oder Induktionsschleifen. Registriert der mobile Blitzer den Verkehrsverstoß eines Wagens, löst der Blitz und die integrierte Kamera schießt ein Bild des Fahrers. Dieses dient während des Verfahrens als Beweismittel.
Was für mobile Blitzer-Typen gibt es?
Es gibt zahlreiche Typen von mobilen Blitzern, die sich in ihrer Funktionsweise unterscheiden. So können eine mobile Radarkontrolle, laserbasierte Messgeräte und Lichtschranken, zum Einsatz kommen, um Geschwindigkeitsverstöße festzustellen. Darüber hinaus setzt die Polizei auch ProViDa-Fahrzeuge ein, die dem Verkehrssünder in dem Zivilfahrzeug folgen und seine Verfehlung auf Video festhalten. Bei vielen Modellen hat der Käufer die Wahl, ob er je nach Einsatzwunsch einen mobilen oder einen stationären Blitzer erwerben möchte.
Aktuelle mobile Blitzer wären z.B.:
- Multanova VR 6F (Messverfahren mittels Radar)
- Traffipax SpeedoPhot (Messverfahren mittels Radar)
- Truvelo M4² (Messverfahren mittels Piezotechnik)
- Traffipax Speedoguard (Messverfahren mittels Radar)
- Traffipax MicroSpeed 09 (Messverfahren mittels Radar)
- Poliscan Speed (Messverfahren mittels Licht)
- ESO ES 1.0 (Messverfahren mittels Licht)
- ESO ES 3.0 (Messverfahren mittels Licht)
- Leica Leivtec XV3 (Messverfahren mittels Laser)
- Riegl LR90/235-P (Messverfahren mittels Laser)
- Riegl FG21-P (Laser)
Je nach gewähltem Modell variieren natürlich die Preise (5.000 bis 50.000 Euro) für mobile Blitzer. Sie zu kaufen kann sich für die Kommunen und Bundesländer trotzdem lohnen, denn oftmals haben sich die Anschaffungskosten bereits nach wenigen Monaten rentiert. Außerdem sind die mobilen Blitzergeräte in der Regel damit deutlich günstiger als ihre fest montierten Gegenstücke. Allerdings entstehen bei ihnen durch Auf-, Abbau und die Messung in der Folge höhere Personalkosten.
In welche Richtung blitzen mobile Blitzer?
Häufig sind die Verkehrsteilnehmer verunsichert und fragen sich: „Blitzen mobile Blitzer in beide Richtungen?“ Nein, die Blitzer sind meist nach vorne ausgerichtet, um neben dem Kennzeichen auch das Gesicht des Fahrers einzufangen. Dies kann im Verfahren durchaus für die Identifizierung wichtig sein, sollte dieser abstreiten, selbst am Steuer gesessen zu haben. Denn in Deutschland haftet nicht automatisch der Halter des Fahrzeugs für einen Verkehrsverstoß, sondern der Fahrer.
Da die mobilen Blitzer in der Regel nicht aus beiden Richtungen Aufnahmen anfertigen können, kann sich die Strafverfolgung manchmal durchaus schwierig gestalten. Wird ein Fahrer mit seinem Motorrad geblitzt, kann ein mobiler Blitzer zwar ein Foto von vorn, aber nicht von hinten schießen. Das Kennzeichen kann ein mobiler Blitzer bei einem Motorrad dementsprechend nicht festhalten und auch die Personenbeschreibung gestaltet sich durch den Motorradhelm natürlich schwierig. Trotzdem sollten sich die Fahrer besser an die Verkehrsvorschriften halten, da eine Identifizierung dennoch nicht ausgeschlossen ist.
Gibt es eine mobile Geschwindigkeitsmessung ohne Blitz?
Mobile Blitzer sind die am häufigsten eingesetzten Blitzer in Deutschland. Mittlerweile gibt es jedoch auch mobile Blitzer, die ohne den typischen Blitz auslösen. Immer wieder hatten Fahrer bemängelt, dass sie sich durch das Blitzlicht erschrecken würden und dieses somit ein Sicherheitsrisiko darstelle. Aus diesem Grund haben die Hersteller den Schwarzlichtblitzer entwickelt, der mobil zum Einsatz kommt. Dieser löst einen für das menschliche Auge unsichtbaren Infrarotblitz aus, von dem der betroffene Fahrer gar nichts mitbekommt. Der neue mobile Blitzer wird bisher bevorzugt in Tunneln eingesetzt, in denen durch die schlechte Beleuchtung das herkömmliche Blitzlicht besonders irritieren kann.
Im Video: Wo darf geblitzt werden?
Toleranzabzug: Mobiler Blitzer
Unabhängig davon, ob es sich um einen stationären oder einen mobilen Blitzer handelt, stets werden von den Messergebnissen einige km/h abgezogen. Dies geschieht um etwaige Ungenauigkeiten, die bei der Messung eventuell aufgetreten sind, auszumerzen. Dadurch soll verhindert werden, dass sie den betroffenen Fahrzeugführern zum Nachteil gereichen. Grundsätzlich unterscheidet sich die Toleranz bei mobilen und stationären Blitzern nicht.
Bei einer Geschwindigkeit unter 100 km/h werden stets 3 km/h abgezogen. Liegt das gemessene Tempo über 100 km/h verringern die Behörden anteilig um eine Toleranz von 3 Prozent.
Ist eine Blitzer-App für mobile Blitzer legal?
Geschwindigkeitsüberschreitungen zählen zu den häufigsten Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr. Da die Standorte der stationären Blitzer bereits vielen Anwohnern bekannt sind, ist die Nachfrage nach einem Radarwarner für mobile Blitzer besonders groß. Ob als eigenständiges Gerät, integrierte Funktion im Navigationssystem oder als mobile Blitzer-App: Sie alle versprechen Blitzer aufzuspüren, den Fahrer vor diesem zu warnen oder manche stören sogar dessen Funktion. Was für viele Fahrer verlockend klingt, ist in Wahrheit allerdings seit 2002 verboten (§ 23 Straßenverkehrsordnung) und wird mit einem Bußgeld in Höhe von 75 Euro und einem Punkt in Flensburg bestraft. Um mobile Blitzer mit einem Warner zu umgehen, kann damit unter Umständen teurer werden als der Geschwindigkeitsverstoß.
Hallo,
Ich wurde eventuell mit 60-65 km/h in einer 50 zone, von einem Mobilen Blitzer erwischt, doch! Versetzt vor mir(auf der anderen Spur) fuhr ein 2. PKW, mit einer ähnlichen Geschwindigkeit, er hat natürlich gebremst, nicht mal eine Sekunde später habe ich das auch gemacht. Dann haben wir beide den Blitz gesehen.
Der Blitzer war in einem POL-PKW. … Ist er in der Lage den wirklich „Täter“ zu Identifizieren oder werden beide bestraft?
Hallo Dennis,
eine pauschale Einschätzung ist uns dazu nicht möglich.
– Die Redaktion
Ich bin in eine mobile Fotofalle geraten (60 statt 50 km/h), wurde dabei aber nur ohne Blitz fotografiert, auch ohne Schwarzlicht. Jedenfalls ist keine zusätzliche Lichtquelle zu erkennen. Auto ist unterbelichtet, Hintergrund ist überbelichtet. Trotzdem sind Fahrer und Kennzeichen noch zu erkennen.
Ist es zulässig, auch ohne zusätzlichem Licht zu fotografieren, oder ist diese Anlage defekt gewesen?
Hallo Joachim,
nicht jeder Blitzer blitzt tatsächlich mit Blitzlicht. Es gibt auch Anlagen ohne Blitz, um die Fahrer bspw. nicht zu erschrecken.
– Die Redaktion
Ich bin in eine mobile Radarfalle geraten (60 statt 50 km/h), bin dabei aber nur ohne Blitz fotografiert worden, auch ohne Schwarzlicht. Jedenfalls ist keinerei zusätzliche Lichtquelle zu erkennen – Auto von vorn unterbelichtet, Hintergrund überbelichtet. Das Licht hat trotzdem ausgereicht, mich als Fahrer zu erkennen.
Ist solch ein Foto zulässig, oder ist diese Anlage defekt gewesen?
Hallo Joachim,
moderne Blitzeranlagen verfügen zum Teil nicht mehr über einen Blitz, um die Autofahrer nicht abzulenken. Dadurch wird ein Bußgeldbescheid in der Regel nicht ungültig.
– Die Redaktion