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Geschwindigkeitsmessung per Laser im Straßenverkehr
Die Geschwindigkeitsmessung im fließenden Verkehr kann durch unterschiedliche Messtechniken und Geräte erfolgen. Im Kopf der Autofahrer ist dabei vor allem das klassische Bild des Blitzers vertreten: Ein Gerät, welches die Geschwindigkeitsüberschreitung erfasst und direkt ein Beweisfoto schießt.
Diese simple Vorstellung passt aber nicht immer zu den komplexen technischen Vorgängen innerhalb der Geräte.
Lasermessgeräte existieren heute in zahlreichen Varianten. Darunter auch ein Modell von dem Hersteller Vitronic: Der PoliScan Speed. Hier erfahren Sie alles zur Kontroverse um die Geschwindigkeitsmessung mit diesem Modell und warum sich unter Umständen ein Einspruch gegen den Bußgeldbescheid lohnen kann.
FAQ: PoliScan Speed
Der von der Firma Vitronic hergestellte PoliScan Speed ist ein Blitzer, der mit Lasertechnologie arbeitet. Er wird in Deutschland zur Geschwindigkeitsmessung im fließenden Verkehr eingesetzt.
Wie bei anderen Geräten auch, können beim PoliScan Speed Messfehler auftreten, die dazu führen, dass die Messung nicht als Beweismittel im Bußgeldverfahren genutzt werden kann. Eine Übersicht mit möglichen Fehlerquellen finden Sie hier.
Sie haben grundsätzlich die Möglichkeit, gegen einen Bußgeldbescheid innerhalb von 14 Tagen Einspruch einzulegen. Ob dies erfolgsversprechend ist, sollten Sie ggf. mit einem Anwalt abwägen.
Fehlerquellen beim PoliScan Speed
In der Vergangenheit wurden schon viele Einsprüche gegen Bußgeldbescheide eingereicht, die durch einen PoliScan Speed zustande gekommen sind. Ein beachtlicher Teil der Bußgeldverfahren wurden daraufhin auch zugunsten der Beschuldigten eingestellt. Das Gerät von Vitronic wurde unter anderem aus folgenden Gründen angezweifelt:
- Softwareversion mit nicht nachvollziehbarem Messsystem: Beim Polican Speed ist vor allem die Softwareversion 1.5.5. berüchtigt. Diese erhielt den Namen Blackbox, weil sie es verhinderte, dass die Messungen im Nachhinein nachvollziehbar waren (weil der PoliScan Speed keine Rohdaten gespeichert hat). Trotz Update soll diese Version teilweise noch genutzt werden. Ein Einspruch kann in diesem Fall durchaus erfolgreich sein.
- Fehler durch Verdeckung: Das PoliScan Speed arbeitet mit einen Lichtimpuls, der auf die Fahrbahn strahlt und schließlich vom Fahrzeug zurückgeworfen wird. Die Art der Weg-Zeit-Berechnung schließt beim PoliScan Speed Messfehler eher aus. Doch kam in der Vergangenheit oft die Frage auf: „Beobachtet“ der Laser erst das Fahrzeug, bevor er die Information an den Blitzer weitergibt? In diesem Fall könnte es nämlich passieren, dass das schnelle Auto plötzlich bremst und das Auto auf der Spur daneben vom Blitzerfoto erfasst wird. Die aktuelle Software soll diese Wahrscheinlichkeit ausschließen, im Zweifelsfall kann sich aber eine Prüfung durch einen Sachverständigen lohnen.
- Falsche Bedienung: Generell gilt, dass das Lasergerät von Vitronic nach dem Einschalten von allein arbeitet. Bei einigen Betriebsarten müssen aber bestimmte Tests durchgeführt werden, welche unter Umständen von den Messbeamten nicht mit der nötigen Sorgfalt ausgeführt werden. So stellte zum Beispiel das Hamburger Amtsgericht schon ein Verfahren ein, weil der zuständige Polizist beim PoliScan Speed keinen erforderlichen Displaytest durchgeführt hatte.