Klassiker im Straßenverkehr: Das Radargerät
Blitzeranlagen in Deutschland existieren in den unterschiedlichsten Farben, Formen und Funktionsweisen. Manche sind sogar so mobil, dass die Polizeibeamten sie leicht transportieren und an den unterschiedlichsten Orten einsetzen können.
Eine Blitzererscheinung hat sich bei den deutschen Autofahrern jedoch besonders eingeprägt: Der klassische stationäre Blitzerkasten, der via Radar die Geschwindigkeit erfasst.
In diesem Ratgeber sollen mobile und stationäre Radargeräte einmal genauer beleuchtet werden. Dazu wird die Funktionsweise einer Radaranlage im Straßenverkehr erklärt, mögliche Messfehler aufgezählt und ein Blick auf die Besonderheiten neuester Blitzer-Geräte aus der Radar-Kategorie geworfen.
FAQ: Radaranlagen
Die Geschwindigkeitsmessung erfolgt mithilfe von elektromagnetischen Wellen. Dem Messverfahren liegt der Doppler Effekt zugrunde.
Dieses Messverfahren nutzen unter anderem diese Geräte: M5-Radar, TRAFFIPAX Micro-Speed 09, TRAFFIPAX Speedophot, Multanova 6F Digital.
Ja, Messfehler lassen sich grundsätzlich bei keinem technischen Gerät ausschließen. Informationen zu möglichen Fehlerquellen finden Sie hier.
Inhaltsverzeichnis
Radargeräte der Polizei – Die Funktionsweise
Bei jedem Radargerät wird sich ein besonderer physikalischer Effekt zu Nutze gemacht: Der Doppler-Effekt. Elektromagnetische Wellen werden von den Radargeräten ausgesendet und vom vorbeifahrenden Fahrzeug zurück zum Sender reflektiert. Durch die entstehende Veränderung der Wellenlänge ist es einem Radarblitzer in diesem Moment möglich, die Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs zu berechnen.
Kommt dabei heraus, dass eine Geschwindigkeitsüberschreitung begangen wurde, wird eine Fotoaufnahme erstellt. Autofahrer, die durch Radargeräte erwischt werden, erhalten dann nach einigen Tagen den Bußgeldbescheid per Post geliefert. Häufig geht diesem Bescheid aber auch ein Anhörungsbogen voran.
Gibt es auch Radargeräte ohne Blitz?
Neue Radargeräte müssen nicht in jedem Fall einen sichtbaren Blitz abgeben, wenn diese eine Bildaufnahme auslösen.
So können Geräte die Beweisfotos mittlerweile auch durch unsichtbare Infrarotblitze oder auch Schwarzlicht anfertigen, ohne dass es die Ertappten überhaupt bemerken.
Radaranlagen mit Features dieser Art haben außerdem noch den großen Vorteil, dass beispielsweise in Tunneln Kraftfahrer nicht von hellen Lichtblitzen geblendet oder irritiert werden.
Wann ist ein Bußgeldbescheid anfechtbar?
Auch Geschwindigkeitsmessgeräte, die mit einem Radar arbeiten, sind nicht frei von Fehlern. Haben Sie das Gefühl Opfer eines Messfehlers geworden zu sein, kann sich ein Einspruch gegen den Bußgeldbescheid lohnen. Verlässliche Beratung dazu bietet meist zwar erst ein Rechtsanwalt aus dem Verkehrsrecht, aber auch die folgende Auflistung gibt Ihnen schon einen guten Eindruck davon, was bei Radaranlagen schief laufen kann:
- Ein Spurwechsel findet während der Messung statt: In diesem Fall kann das Ergebnis angefochten werden. Radargeräte funktionieren nur bei Fahrzeugen, die geradeaus fahren.
- Die elektromagnetischen Wellen werden verfälscht: Werden die Radarwellen während der Messung von ungewünschten Objekten, wie beispielsweise einem Straßenschild, reflektiert, kann das Ergebnis der Messung ungenau ausfallen.
- Es liegt keine gesetzliche Eichung vor: Egal ob Lasermessgeräte, Videonachfahrsysteme oder Radargeräte – die Beamten sind verpflichtet, darauf zu achten, dass diese regelmäßig geeicht werden. Andernfalls ist eine zuverlässige Geschwindigkeitserfassung nicht möglich.
- Ein falscher Winkel liegt vor: Stehen Fahrzeuge und Radargeräte während der Tempoüberprüfung in einem ungünstigen Winkel zueinander, kann das Ergebnis unbrauchbar sein.