Kein Blitzer für den Moment
Egal, ob es sich um ein Lasermessgerät oder eine Verkehrsradaranlage handelt, kommt es zu einer Geschwindigkeitsüberschreitung mit einem Auto, wird diese von den meisten Geräten in einem spezifischen Moment erfasst.
Abbremsen hilft zwar bei vielen modernen Blitzern nicht mehr, jedoch neigen Raser häufig dazu, nach dem Vorbeifahren an einem Geschwindigkeitsmesser wieder auf das Gas zu drücken.
Section Control soll dem entgegenwirken. Bei dieser Messmethode wird keine einzelne Momentaufnahme angefertigt, sondern die Geschwindigkeit über eine längere Strecke überwacht. Dieser Ratgeber klärt Sie über die Funktionsweise von Section Control auf, weist auf die Nachteile hin und diskutiert das Problem mit dem Datenschutz.
Inhaltsverzeichnis
FAQ: Section Control
Diese Bezeichnung beschreibt eine Form der Geschwindigkeitsmessung. Dabei werden auf einem längeren Abschnitt Informationen zur gefahrenen Geschwindigkeit gesammelt.
Einige Vorteile haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Ja, der Blitzer wird aktuell auf einer Pilotanlage auf der B6 getestet.
So funktioniert Section Control
Übersetzt bedeutet Section Control so viel wie Abschnittskontrolle. Dieser Begriff beschreibt die Technik auch schon recht genau: Mehrere Blitzer werden auf einer kilometerlangen Strecke aufgestellt und ermitteln für sich die Geschwindigkeit von jedem Auto, das daran vorbeifährt (eine Streckenlänge von bis zu 5 Kilometer ist hierbei nicht unüblich).
Anhand der Messungen an den einzelnen Kontrollpunkten wird schließlich die Durchschnittsgeschwindigkeit des erfassten Kfz ermittelt. Befindet sich diese über dem erlaubten Tempolimit, wird ein Bußgeldverfahren eröffnet und der entsprechende Bescheid an den Verkehrssünder verschickt.
Das spricht für die Streckenerfassung
Section Control (umgangssprachlich teilweise auch als Strecken-Radar bezeichnet) bietet so einige Vorteile, die für sich sprechen:
- Durch mehrere, unabhängig voneinander vorgenommene Messungen, sind kleine Messfehler nicht länger von großer Bedeutung.
- Verkehrsteilnehmer können bei der Streckenmessung nicht mehr für einzelne, kurzzeitige Geschwindigkeitsüberschreitungen sanktioniert werden. Somit wirkt der Einsatz der Blitzer hier im Gesamten betrachtet fairer.
- Autofahrer werden durch die Streckenüberwachung langfristiger dazu angehalten, mit ihrem Auto eine Geschwindigkeitsvorgabe einzuhalten.
Die Datenkrake: Section Control in Deutschland
Die Umsetzung von einer Streckenmessung im Section-Control-System stieß vom ersten Moment an auf die Gegenwehr der Datenschützer.
Der Grund dafür ist, dass bei diesem Verfahren jegliche Verkehrsteilnehmer von den Blitzern erfasst werden, egal ob diese mit zu hoher Geschwindigkeit gefahren sind oder sich an die Vorschriften gehalten haben.
Die Datenschützer kritisieren, dass dadurch alle Vorbeifahrenden erst einmal unter Generalverdacht gestellt werden.
Auch die Verwendung der Daten beunruhigt die Kritiker.
So wird unter anderem befürchtet, dass das Streckenverhalten von Fahrern ausgewertet und so Rückschlüsse auf private Unternehmungen der einzelnen Personen gezogen werden könnten.