MPU wegen Alkohol und Drogen im Straßenverkehr

Von Anh P.

Letzte Aktualisierung am: 10. November 2024

Geschätzte Lesezeit: 9 Minuten

Die medizinisch-psychologische Untersuchung

Informationen zur MPU (medizinisch-psychologischen Untersuchung)
Informationen zur MPU (medizinisch-psychologischen Untersuchung)

Der Entzug des Führerscheins oder auch ein Fahrverbot über einen bestimmten Zeitraum kommt für viele Autofahrer einer Katastrophe gleich. In Deutschland besteht jedoch laut Verkehrsrecht die Möglichkeit, eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU), im Volksmund auch gerne Idiotentest genannt, zu absolvieren, um den Führerscheinverlust zu umgehen.

In dem nachfolgenden Artikel erfahren Sie, ab wie viel Promille eine MPU angeordnet wird und welche Gründe es noch für diese Auflage gibt. Sie erhalten Tipps für eine erfolgreiche Vorbereitung auf die MPU. Neben der MPU-Vorbereitung gehen wir nachfolgend auch auf die MPU-Kosten sowie auf mögliche Folgen ein, sollte der betreffende Autofahrer bei der MPU durchgefallen sein. Prinzipiell werden Verkehrssünder erst dann zum Idiotentest nach dem Führerscheinentzug aufgefordert, wenn sie schwerwiegende Delikte gegen die StVO begangen haben und aufgrund dessen nicht nur mit einem bloßen Bußgeldbescheid davonkommen.

Die jeweilige Sanktion bei Verkehrsverstößen, also Punkte in Flensburg, ein Bußgeld, ein vorübergehendes Fahrverbot oder gar ein Entzug der Fahrerlaubnis, ist unter anderem dem aktuellen Bußgeldkatalog zu entnehmen. Auch die Bußgeldtabelle oder der Bußgeldrechner kann Hinweise zu den zu erwartenden Sanktionen geben.
Hier geben wir Ihnen viele nützliche Informationen zum Thema MPU, die der Wiederherstellung der Fahreignung dient und laut Verkehrsrecht zur erhöhten Sicherheit im Straßenverkehr beitragen soll.

FAQ: MPU

Worum geht es bei einer MPU?

Bei einer medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) wird die Fahreignung eines auffällig gewordenen Kraftfahrers genau unter die Lupe genommen.

Wann kann eine MPU angeordnet werden?

Wurde Ihnen die Fahrerlaubnis aufgrund von Alkohol und/oder Drogen im Straßenverkehr oder aufgrund eines zu vollen Punktekontos entzogen, kann die zuständige Behörde das Bestehen einer MPU an eine Neuerteilung der Fahrberechtigung knüpfen.

Kann ich den Führerschein auch ohne MPU zurückbekommen?

Ja, diese Möglichkeit besteht zwar, allerdings brauchen Sie dazu ein hohes Maß an Geduld. Spätestens nach 15 Jahren gilt die MPU sozusagen als verjährt und kann nicht mehr angeordnet werden. Dann können Sie also einen Antrag auf Neuerteilung der Fahrerlaubnis stellen, ohne die Untersuchung absolvieren zu müssen.

Die Anlässe für eine MPU

Jemand, der kurz vor einer MPU steht, sollte dies nicht als Schikane betrachten, sondern als eine Möglichkeit, sich sein Fehlverhalten bewusst zu machen und mit dem Idiotentest einen Verlust der Fahrerlaubnis entgegenwirken zu können. Viele Betroffene entwickeln Ängste bei der MPU durchgefallen zu sein beziehungsweise die MPU nicht bestanden zu haben. Doch diese Befürchtungen sind mit einer guten MPU-Vorbereitung zumeist unbegründet, denn laut der Verkehrsbehörde bestehen durchschnittlich mehr als 62 Prozent die MPU beim ersten Mal und können die Idiotentest-Fragen korrekt beantworten. Zumal eine Einladung zur medizinisch-psychologischen Untersuchung nicht grundlos erfolgt, sondern wegen folgenden schwerwiegenden Ordnungswidrigkeiten oder Straftaten empfohlen wird:

  1. Alkohol am Steuer (ab 1, 6 Promille)
  2. wiederholt unter Einfluss von Alkohol am Straßenverkehr teilgenommen
  3. Fahren unter Drogeneinfluss
  4. Acht Punkte in Flensburg
  5. Straftaten, welche im Zusammenhang mit der Teilnahme am Straßenverkehr verübt wurden
  6. Körperliche oder geistige Beeinträchtigungen, welche die Fahreignung infrage stellen
Bei einem Beratungsgespräch vor einer MPU
Beratungsgespräch vor der MPU

Prinzipiell schlägt die Führerscheinbehörde jedem eine MPU vor, der sich im Straßenverkehr derartig verkehrswidrig verhalten hat, dass er sich und/oder andere Verkehrsteilnehmer gefährdet. In einem solchem Fall wird dem Verkehrssünder eine Fahreignung abgesprochen und mit dem Entzug des Führerscheins das Fahren eines Kraftfahrzeugs untersagt.

Die Teilnahme an einer MPU ist nicht gesetzlich vorgeschrieben und erfolgt absolut freiwillig. Sie dient lediglich Verkehrsteilnehmer dazu, nach einer bestimmten Sperrfrist, den Führerschein wieder zu erlangen und im Straßenverkehr wieder fahren zu dürfen.

MPU-Vorbereitung: Korrekte Antworten auf alle MPU-Testfragen

Eine intensive MPU-Vorbereitung ist unumgänglich für all Diejenigen, die die MPU bestehen wollen. Experten raten, die MPU nicht als aufgezwungene Strafmaßnahme zu betrachten, sondern als eine Chance zu sehen, das eigene Problembewusstsein hinsichtlich des Fehlverhaltens zu fördern. Betroffene Autofahrer müssen für eine erfolgreiche MPU glaubhaft kenntlich machen, dass sie die persönlichen Fehler, wie zum Beispiel das Fahren unter Alkoholkonsum, einsehen und ihr Verhalten im Straßenverkehr verändern wollen.

Tipps zur MPU-Vorbereitung

Um sich möglichst gut auf die MPU-Fragen vorzubereiten, ist die persönliche Sichtweise des Verkehrssünders äußerst wichtig. Unabhängig von der Ursache, die zum nahenden Führerscheinentzug führte, müssen Autofahrer vor der MPU das Problem beziehungsweise das Fehlverhalten verinnerlicht haben, um ein positives MPU-Gutachten beim Idiotentest zu erzielen. Zudem muss erkenntlich sein, dass das Verhalten ausreichend geändert wurde und schon im Vornherein eine Reduzierung des Rückfallrisikos besteht.

Tipps für eine erfolgreiche MPU:

  • Beschäftigen Sie sich frühzeitig mit der Thematik MPU.
  • Verschaffen Sie sich einen Überblick zu den angebotenen Kursen und Hilfsangeboten.
  • Besuchen Sie vorab kostenlose Informationsveranstaltungen von MPU-Vorbereitungskursen.
  • Nehmen Sie im Vorfeld eine seriöse MPU-Beratung für eine nachhaltige Verhaltensänderung in Anspruch.
  • Nehmen Sie an Gruppenkursen oder verkehrspsychologischen Einzelmaßnahmen zur Vorbereitung auf die MPU teil.

Der MPU-Ablauf – So verläuft der Idiotentest!

In der nachfolgenden Tabelle beantworten wir zur MPU die wichtigsten Fragen und Antworten, die im direkten Zusammenhang mit dem MPU-Test stehen, der MPU-Ablauf umrissen.

MPU-FragenMPU-Antworten
Wie wird der Führer­schein wieder erlangt?Betroffene stellen einen Wieder­erteilungs­antrag bei der Führer­schein­stelle, die prüft, ob eine MPU erfor­der­lich ist. Falls dies der Fall ist und alle Ertei­lungs­voraus­setzungen vorliegen, wird die Frage der Fahr­eignung indi­vi­duell durch ein MPU-Gut­achten geklärt. Die Gebüh­ren für die Wieder­ertei­lung des Führer­scheins werden dem Antrag­steller in Rechnung gestellt.
Wer sucht die Begut­achtungs­stelle zur MPU aus?Betroffene dürfen selbst die Begut­achtungs­stelle für die Fahr­eignung auswählen. Aller­dings muss es sich dabei um eine amtliche und akkredi­tierte Begut­achtungs­stelle handeln. (z. B. staatlich zuge­lassene Organisa­tionen wie der TÜV)
Setzt sich die Führer­schein­stelle direkt mit der Begut­achtungs­stelle in Verbin­dung?Die Führer­schein­akte wird von der Führer­schein­stelle direkt an die ausge­wählte Begut­achtungs­stelle weiter­gegeben und zwar mit einer konkreten Frage­stellung zum jewei­ligen Verkehrs­vergehen. Die muss dann durch das MPU-Gut­achten beant­wortet werden. Beispiel: Ist zu erwarten, dass Herr X erneut unter Alko­hol­einfluss ein Kfz fahren wird?
Wann findet der MPU-Test bzw. die Begut­achtung statt?Sobald die Fall-Akte samt Frage bei der Begut­achtungs­stelle ein­getrof­fen ist, erhält der Betrof­fene einen Über­weisungs­träger mit den MPU-Kosten. Wenn die Kosten der MPU bezahlt worden sind, wird umgehend ein Termin zum Idio­ten­test vereinbart.
Wer bekommt das MPU-Gut­achten zugeschickt?Das MPU-Gutachten erhält nur der Betroffene, der selbst entscheiden kann, wie beispiels­weise vor­ge­gangen werden soll, wenn die MPU nicht bestan­den wurde.
Wer übernimmt die MPU-Test-Kosten?Sämtliche Kosten für die MPU müssen von den Betrof­fenen selbst, also von dem Antrag­steller, bezahlt werden. Denn nicht die Führer­schein­stelle beauftragt die Begut­achtungs­stelle für Fahr­eignung, um ein MPU-Gut­achten zu erstel­len, sondern der Betrof­fene selbst. Die Führerscheinstelle fordert den Betroffenen lediglich dazu auf, das Gutachten vorzulegen. Die Teilnahme an der MPU zur Wiedererlangung des Führerscheins ist freiwillig.
Wie sehen die wesent­lichen Etap­pen beim MPU-Ablauf aus?Die MPU-Dauer beträgt etwa 3-4 Stunden und bein­haltet folgende Aufgaben: das Aus­füllen von drei Frage­bögen (Lebens­lauf, Gesund­heit, Anlass des Führer­schein­entzugs), einen MPU-Reaktions­test sowie ein Arzt­gespräch inkl. Unter­suchung und Blut­ab­nahme. Zudem erfolgt ein etwa ein­stündiges Ge­spräch mit einem Psycho­logen, welcher das MPU-Gut­achten erstellt. (Vorlage des Personal­aus­weises ist not­wendig)

oder Sie schauen sich einfach unser Video zum Ablauf einer MPU an:

In diesem Video geben wir Ihnen einen Überblick über den Ablauf einer MPU!
In diesem Video geben wir Ihnen einen Überblick über den Ablauf einer MPU!
Für eine erfolgreiche Begutachtung und demzufolge um die MPU bestehen zu können, ist es immens wichtig, dass bis zum Termin für den MPU-Test die medizinische und psychologische MPU-Vorbereitung gänzlich abgeschlossen und alle Belege (Nachweise zu Therapien, Kursteilnahmen, Blutergebnissen etc.) vorgelegt werden. Zudem sollten die Betroffenen vor dem Idiotentest gut ausgeschlafen und voll konzentriert sein. Selbstverständlich ist der Konsum von Alkohol und Drogen untersagt und generell muss eine kooperative Einstellung des Probanden zur Begutachtung erkennbar sein.

Die drei Grundpfeiler der MPU

Bei dem psychologischen Gespräch einer MPU
Bei dem psychologischen Gespräch einer MPU

Die medizinisch-psychologische Untersuchung unterteilt sich in drei Bereiche: dem medizinischen Teil, dem psychophysiologischen Leistungstest sowie dem psychologischen Untersuchungsgespräch. Nachfolgend wird auf die einzelnen Etappen des MPU-Ablaufes näher eingegangen:

1. Medizinischer Teil:

Bei einer ärztlichen Untersuchung wird geprüft, ob körperliche Mängel oder Beeinträchtigungen gegen die Teilnahme am Straßenverkehr sprechen und einen Verstoß gegen das Verkehrsrecht begünstigen. Delikte jeglicher Art können nämlich auf Grund von körperlichen Mängeln hervorgerufen werden, die Bußgelder, Punkte in Flensburg, ein Fahrverbot oder gar den Führerscheinentzug verursachen können.

Bei der medizinischen Untersuchung wird geprüft, ob missbräuchlicher Konsum von Alkohol oder Drogen vorliegt, der die Fahreignung einschränkt. MPU-Fragen wären in diesem Zusammenhang beispielsweise, ob Krankheiten vorliegen oder auch Fragen zum aktuellen Trinkverhalten. Zudem finden eine Blutentnahme sowie Koordinationstests (z. B. auf eine Linie gehen) statt.

Bei der MPU werden auch Leberwerte getestet. Sollten diese erhöht sein, liegt der Verdacht eines stärkeren Alkoholkonsums in der letzten Zeit nahe. Weil die Werte der Leber auch auch aufgrund einer Erkrankung höher ausfallen können, sollten Sie dies im Vorfeld mit Ihrem Hausarzt abklären.

2. Psychophysiologischer Teil der MPU:

Bei diesen Leistungstests sollen die Sinneswahrnehmung, die Reaktionsschnelligkeit, die Reaktionspräzision und auch die Belastbarkeit der Betroffenen überprüft werden. Ein beliebter Reaktionstest bei der MPU zur alkoholspezifischen Begutachtung ist beispielsweise folgender: Auf einem Computerbildschirm leuchten unterschiedliche Farben auf. Der Proband erhält einen Kopfhörer und soll bei Auftauchen neuer akustischer und visueller Signale ein Fußpedal betätigen.

Bei Nichtbestehen des Reaktionstests wird ein Paralleltest gemacht. Wenn auch dieser nicht bestanden wird, kann eine Fahrverhaltensbeobachtung mit einem Fahrlehrer erfolgen. Ist auch diese Fahrprobe negativ, so kann die Fahrverhaltensbeobachtung nach 6 Monaten wiederholt werden. Bei der drogenspezifischen Begutachtung werden zumeist zusätzlich Konzentrationstests vorgenommen.

3. Psychologischer Teil:

Das psychologische Gespräch dauert ungefähr 1 Stunde und beinhaltet eine selbstkritische Auseinandersetzung mit dem Fehlverhalten des Betroffenen. Eine Verhaltensänderung muss glaubhaft dargelegt und belegt werden. Der Gutachter bewertet das gesamte Gespräch – daher sind auswendig gelernte und standardisierte Einzelantworten wenig sinnvoll.


Es dürfen nur MPU-Fragen gestellt werden, die im Kontext mit der Beurteilung der Fahreignung stehen. Bei Alkoholfahrten wird beispielsweise nach Wissen im Bereich des Alkoholkonsums ( z. B. Promilleberechnungen, Alkoholabbaumengen) gefragt. Es wird außerdem versucht, in dem Gespräch herauszufinden, welche Rolle der Alkohol aktuell und in der Vergangenheit im Leben des Betroffenen spielt.

In Hinblick auf die Zukunft soll geprüft werden, ob eine Teilnahme am Straßenverkehr ohne Auffälligkeit sichergestellt werden kann. Der Konsum von Drogen wird von den Behörden und Gerichten in keiner Weise toleriert und streng reglementiert, so dass ein strikter Verzicht eingefordert wird. Für alle Autofahrer, die wegen ihrer Punkte in Flensburg eine MPU beantragen, ist ebenfalls eine selbstkritische Auseinandersetzung mit den Delikten und deren Ursachen notwendig. Änderungen in der Einstellung zu den Vorschriften der StVO und im Verhalten müssen nachweislich erfolgen.

Die Kosten für eine MPU sind gesetzlich festgelegt
Die Kosten für eine MPU sind gesetzlich festgelegt

Was kostet eine MPU? So teuer ist ein Idiotentest

Die MPU-Kosten sind nach der Gebührenordnung für Maßnahmen im Straßenverkehr festgesetzt und liegen zwischen 350,– bis 750,– €, wobei laut Bußgeldkatalog und aktueller Bußgeldtabelle MPU-Gutachten zu Punkten oder Straftaten ohne Alkoholeinwirkung günstiger sind als die mit erforderlichen Alkohol- oder Drogenuntersuchungen. Die Haaranalyse für die MPU unterliegt nicht der Gebührenordnung und beläuft sich auf etwa 200,– bis 300,– €. Urinuntersuchungen liegen bei mindestens 100,– €. Die Kosten für die MPU sind demnach einheitlich festgelegt und variieren je nach Anlass der MPU. Auch die angebotenen Hilfestellungen zur MPU-Vorbereitung sind in der Regel kostenpflichtig und variieren ebenfalls je nach Anbieter.

MPU bestehen vs. MPU nicht bestanden

Es gibt 3 Möglichkeiten wie ein MPU-Gutachten ausfallen kann:

  1. Positives MPU-Gutachten (MPU bestehen) → durchschnittliche Ergebnisquote: 48%
  2. Negatives MPU-Gutachten (MPU durchgefallen) → durchschnittliche Ergebnisquote: 38%
  3. Positives MPU-Gutachten inkl. Nachschulung (bedingt geeignetes Gutachten) → durchschnittliche Ergebnisquote: 14%

Positives MPU-Gutachten

Fällt das Gutachten positiv aus, so ist die Wiedererteilung der Fahrerlaubnis erfolgreich abgeschlossen. Das heißt, nachdem das positive MPU-Gutachten der Führerscheinstelle vorgelegt wurde, wird der Führerschein wiedererteilt bzw. nicht entzogen und die Teilnahme am Straßenverkehr ist erlaubt.

Negatives MPU-Gutachten

Bei einer negativen MPU empfiehlt es sich nicht, das Ergebnis an die Führerscheinstelle weiterzuleiten. Sie können den Antrag auf Wiedererteilung des Führerscheins zurücknehmen. So vermeiden Sie einen Ablehnungsbescheid und den damit verbundenen Eintrag im Verkehrszentralregister .


In der Zwischenzeit sollten die im Gutachten aufgezeigten Defizite behoben werden. Das Gutachten, unabhängig von dem Ergebnis, wird dem Betroffenen nach rund 7 bis 10 Tagen ausgehändigt und ist dann sein Eigentum. Die beauftragte Begutachtungsstelle unterliegt der Schweigepflicht und ein negatives Gutachten muss der Führerscheinbehörde nicht vorgelegt werden.

Bedingt geeignetes MPU-Gutachten

In einem solchem Fall wird in dem MPU-Gutachten eine Nachschulungsempfehlung ausgesprochen, da noch Defizite in Bezug auf die Fahreignung bestehen. Kurse zur Wiederherstellung der Fahreignung können diese aufheben und sind in der Regel kostenpflichtig. Diese Kurse können jedoch nach erfolgreichem Abschluss zur Wiedererlangung des Führerscheins führen.

Rechtliche Möglichkeiten in Bezug auf den MPU-Test

Um gegen ein negatives MPU-Ergebnis rechtliche Schritte einzuleiten, empfiehlt sich eine verkehrspsychologische Beratung
Um gegen ein negatives MPU-Ergebnis rechtliche Schritte einzuleiten, empfiehlt sich eine verkehrspsychologische Beratung

Bei einem negativen oder bedingt geeigneten MPU-Ausgang besteht erst dann die Möglichkeit einer rechtlichen Überprüfung des Gutachtens, wenn die Fahrerlaubnis bereits entzogen wurde – und zwar im Rahmen eines Verwaltungsverfahrens. Allerdings sind die Erfolgsaussichten zumeist sehr gering, um ein negatives Ergebnis rechtlich anzufechten. Da sich das Verwaltungsverfahren lange hinziehen kann, macht eine gründliche MPU-Vorbereitung sowie ein erneuter Idiotentest in der Regel mehr Sinn. Wollen Betroffene dennoch rechtliche Schritte einleiten, empfiehlt sich eine verkehrsjuristische Beratung.

Übrigens gibt es streng genommen bei der MPU keine Verjährung. Stattdessen wird die Auflage zur Ableistung dieser Untersuchung aus der Akte getilgt – mit derselben Folge, als würde diese verjähren. Das heißt, nach Ablauf einer bestimmten Zeitspanne kann der Führerschein neu beantragt werden – ohne eine medizinisch-psychologische Untersuchung. Sie könnten also die MPU dadurch umgehen, dass Sie warten, bis die Tilgungsfrist abgelaufen ist.

Hierfür brauchen Sie jedoch eine Menge Geduld, denn die Tilgungsfrist beginnt nicht sofort mit der Auferlegung der MPU. Diese Frist beginnt mit der Neuerteilung der Fahrerlaubnis, spätestens jedoch fünf Jahre nach Führerscheinentzug zu laufen. Wollen Sie den Führerschein zurück ohne MPU, müssen Sie in der Regel 15 Jahre warten. Allerdings kann es dann passieren, dass die Fahrerlaubnisbehörde eine neue Fahrprüfung anordnet.

Fazit: Tipps, um Fehler bei der MPU zu vermeiden

Je weniger Fehler schon in der MPU-Vorbereitung gemacht werden, desto größer sind die Chancen, die MPU erfolgreich zu meistern. Verfallen Sie nach dem Verlust der Fahrerlaubnis nicht in Selbstzweifel, sondern denken Sie über ihr Fehlverhalten im Straßenverkehr gründlich nach und suchen Sie sich Hilfe. Denn entscheidend für den Erfolg der MPU ist eine gute Vorbereitung. Fallen Sie nicht auf unseriöse Angebote rein, sondern informieren Sie sich auf Grund der Vielzahl an unterschiedlichen Anbietern vorab gründlich über Ihre Optionen. Suchen Sie nicht die Schuld bei anderen – stattdessen konzentrieren Sie sich auf ihre persönlichen Fehlleistungen, die Sie mit dem MPU-Test beheben können.

Gehen Sie keinesfalls zur MPU ohne gründliche Vorbereitung. Sehen Sie die Untersuchung nicht von vornherein als verkehrsrechtliche Schikane. Vielmehr sollten Sie die MPU als Chance zur Wiedererlangung der Fahrerlaubnis betrachten. Verstellen Sie sich nicht im persönlichen Gespräch mit dem Psychologen, erwarten Sie kein Mitleid und beantworten Sie die MPU-Fragen nicht mit vorgefertigten, auswendig gelernten Antworten. Seien Sie vielmehr authentisch und bleiben Sie ehrlich. Dann haben Sie die besten Chancen, die MPU mit Erfolg zu bestehen. Beachten Sie bitte außerdem, dass im Rahmen einer MPU auch ein Abstinenznachweis verlangt werden kann.

Es ist übrigens nicht legal, sich ein positives MPU-Gutachten zu kaufen. Die entsprechenden Anbieter sind gewöhnlich unseriös und halten sich meist nicht an die geltenden Gesetze. Eine große Gefahr besteht zum Beispiel darin, dass Sie sich der Urkundenfälschung strafbar machen, wenn Sie ein gefälschtes Dokument erwerben, dass Ihnen eine erfolgreich absolvierte MPU bescheinigt, obwohl Sie gar nicht an einer solchen teilgenommen haben. Abgesehen von einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe müssen Sie im Falle einer Verurteilung auch mit lebenslangen Sperre rechnen.

Im Video zusammengefasst: Die MPU und wann sie angeordnet wird

In diesem Video erfahren Sie, wann bzw. aus welchen Gründen eine MPU angeordnet wird.
In diesem Video erfahren Sie, wann bzw. aus welchen Gründen eine MPU angeordnet wird.

Über den Autor

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Anh P.

Anh hat eine journalistische Ausbildung absolviert und verstärkt unsere Redaktion seit 2018. Ihre Ratgeber befassen sich u. a. mit Verkehrsverstößen, Fragen zum Bußgeldverfahren und Tipps zur Fahrzeugpflege. Außerdem verfasst sie Pressemitteilungen und unterstützt uns als Lektorin.

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