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Als Radfahrer in einen Unfall geraten
Fahrradunfälle zeigen in der Statistik ein deutliches Bild: Im Jahr 2014 kam es laut dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club zu 78.653 registrierten Fahrradunfällen in Deutschland, 405 Menschen verloren dabei ihr Leben. Fahrradfahrer leben besonders gefährlich, schließlich hat ein Fahrrad keinen Airbag und schützt nicht durch eine vorhandene Karosserie.
Wer nicht aufmerksam im Straßenverkehr ist und die Regeln nicht befolgt, kann mit dem Fahrrad schnell einen Unfall verursachen. Doch wie sollten sich Verkehrsteilnehmer nach einem Fahrradunfall verhalten? Wann gibt es Schmerzensgeld? Und wie kann ein Unfall mit dem Fahrrad vermieden werden? Dieser Ratgeber beantwortet alle diese Fragen.
Bußgeldtabelle: Der Fahrradunfall
Tatbestandsnummer | Tatbestand | Strafe (€) | Punkte |
---|---|---|---|
123150 | In Folge defekter oder fehlender Fahrradbeleuchtung kommt es zum Unfall | 35 € | - |
137614 | In Folge des Überfahrens einer roten Ampel kommt es zum Unfall | 120 € | 1 |
137626 | In Folge des Überfahrens einer roten Ampel, die länger als eine Sekunde rot war, kommt es zum Unfall | 180 € | 1 |
141190 | In Folge der Missachtung des Verbots der Einfahrt kommt es zum Unfall | 35 € | - |
141449 | In Folge der Nichtbenutzung eines beschilderten Radwegs kommt es zum Unfall | 35 € | - |
141152 | In Folge der Befahrung in die falsche Richtung eines beschilderten Radwegs kommt es zum Unfall | 35 € | - |
102145 | In Folge der Missachtung des Rechtsfahrgebots | 35 € | - |
FAQ: Fahrradunfall
Über die richtigen Verhaltensregeln bei einem Unfall informieren wir hier.
Welche Tatbestände der Gesetzgeber vorsieht, verrät diese Bußgeldtabelle.
Es besteht grundsätzlich die Möglichkeit, dass dem Fahrradfahrer in diesem Fall eine Teilschuld zugesprochen wird. Ob dies im Einzelfall gerechtfertigt ist, sollte ggf. ein Anwalt prüfen.
Das Verhalten nach einem Fahrradunfall
Es ist der Albtraum jedes Auto- und Radfahrers: Ein Unfall mit einem Radfahrer. Aber auch wenn es kein schönes Thema ist, ein Autofahrer sollte in jedem Fall darüber informiert sein, wie er sich in solch einem Moment zu verhalten hat.
Mithilfe des Verkehrsrechts ist unter anderem die Schuldfrage zu klären. Dies übernimmt die Polizei. Die zuständigen Beamten versuchen durch Zeugenbefragungen den Unfallhergang zu rekonstruieren.
Nach einem Fahrradunfall gilt es also, die Unfallstelle abzusichern und die Polizei zügig zu verständigen. Kommt es dazu, dass bei einem Unfall mit einem Fahrradfahrer Erste-Hilfe-Leistungen erforderlich sind, müssen diese auch geleistet werden.
Ein Fahrradunfall ohne Helm: Das muss nicht sein!
Nicht nur Autofahrer stehen in der Pflicht, auch Radfahrer müssen, um einen Fahrradunfall zu vermeiden, sich aufmerksam im Straßenverkehr bewegen und die Gesetze einhalten. Gerade bei Kreuzungen und beim Abbiegen muss besonders vorausschauend gefahren werden.
Weiterhin gilt, dass Radler nicht auf dem Gehweg fahren dürfen, nur Radwege mit entsprechender Beschilderung sind legal. Ist ein Radweg nur im schlechten Zustand oder gar nicht vorhanden, dürfen Radliebhaber auch auf die Straße ausweichen.
Eine Helmpflicht existiert in Deutschland zwar nicht, jedoch kann ein Helm bei einem Fahrradunfall vor ernsthaften Kopfverletzungen schützen. Auch wenn es schon gegenteilige Urteile gab, kann ein Gericht außerdem im Zweifelsfall einem Fahrradfahrer, der keinen Helm getragen hat, eine Mitschuld am Unfall zusprechen.
Kann aus einem Fahrradunfall Anspruch auf Schmerzensgeld resultieren?
Es gab bereits Gerichtsurteile, die den Autofahrern, die in einen Fahrradunfall verwickelt worden waren, das Recht auf Schmerzensgeld zugesprochen haben. Der Anspruch auf den Schadenersatz steht also nicht nur den ungeschützten Verkehrsteilnehmern zu. Von Fall zu Fall ist die Lage unterschiedlich.
Sollten Sie in einen Fahrradunfall verwickelt worden sein und die Absicht haben, Schmerzensgeld einzufordern, lohnt sich die Kontaktaufnahme mit einem Anwalt.
Ist dieser im Verkehrsrecht visiert, bestehen gute Chancen, dass er Ihre Ansprüche für Sie durchsetzt.
Ein Bekannter hatten mit dem Fahrrad einen Unfall. Er wurde von einem Auto, welches abbiegen wollte erfasst. Zu Glück ist nicht allzu viel körperliches passiert. Das Fahrrad, zum Großteil aus Karbon ist jedoch schwer beschädigt. Jetzt hat er sich einen Rechtsanwalt für Verkehrsrecht genommen weil der Fahrer des PKWs seine Schuld nicht einsehen möchte.