§ 10 FZV: Kennzeichen anbringen und ausgestalten

Von Anh P.

Letzte Aktualisierung am: 3. Oktober 2024

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Jeder Fahrzeughalter muss sein Kennzeichen sichtbar anbringen.

Kennzeichen: Ausgestaltung und Anbringung

Ob ein Fahrzeughalter nach dem Autokauf bei einem neu zugelassenen Fahrzeug das Kennzeichen anbringen oder bei einem umgemeldeten Kfz das Nummernschild wechseln möchte, ihm wird durch § 10 der Fahrzeug-Zulassungsverordnung (FZV) genau vorgeschrieben, welche Vorschriften er dabei zu befolgen hat.

Auch wenn sich dieser Paragraph direkt auf die üblichen Nummernschilder „mit schwarzer Beschriftung auf weißem schwarz gerandetem Grund“ bezieht, so gelten seine Vorschriften auch für besondere Kennzeichen und für rote Händlerkennzeichen, die ausschließlich für Prüfungsfahrten, Probefahrten und Überführungsfahrten zugelassen sind. Im folgenden Bußgeldkatalog sind alle Tatbestände des § 10 FZV (Ausgestaltung und Anbringung von Kennzeichen) zu finden.

Bußgeldtabelle zu § 10 FZV:

Tatbestands­nummerTatbestandStrafe (€)
810100Fahrzeug fahren, dessen hinteres amtliches Kennzeichen nicht den Vorschriften entspricht10
810106Fahrzeug fahren, dessen vorderes amtliches nicht den Vorschriften entspricht10
810112Fahrzeug fahren, obwohl sich die Kennzeichen in einem ordnungswidrigen Zustand befinden10
810118Fahrzeug fahren, obwohl sich die Kennzeichenbeleuchtung in einem ordnungswidrigen Zustand befindet10
810600Fahrzeug fahren, obwohl das vorgeschriebene amtliche Kennzeichen fehlt60
810612An der Rückseite des letzten Anhängers kein vorgeschriebenes Kennzeichen führen60
810618Fahrzeug fahren, obwohl das Kennzeichen mit Glas, Folie oder sonstigen Abdeckungen verdeckt war65
810619Anhänger fahren, obwohl das Kennzeichen mit Glas, Folie oder sonstigen Abdeckungen verdeckt war65

FAQ: Kennzeichen anbringen

Worauf sollten Sie achten, wenn Sie ein Kennzeichen anbringen?

Unter anderem darf das Kennzeichen laut der Fahrzeug-Zulassungsverordnung (FZV) durch nichts verdeckt oder beschmutzt sein. Darüber hinaus muss das hintere Nummernschild mit einer Beleuchtungsanlage ausgestattet sein.

Welche Möglichkeiten gibt es bei der Kennzeichenanbringung?

Die gängigste Methode ist wohl die Verwendung einer Kennzeichenhalterung, in die Sie das Nummernschild einfach einsetzen und mit einem Klick befestigen können. Doch auch magnetische Schilder oder Kennzeichen mit Klettbändern sind eine Option. Zu guter Letzt können Sie auch auf die altmodische Art und Weise zurückgreifen, indem Sie Löcher in das Schild bohren und es mit Schrauben am Kfz anbringen.

Welche Sanktionen sind möglich, wenn das Kennzeichen falsch angebracht wurde oder sogar gänzlich fehlt?

Dies verrät Ihnen diese Tabelle.

Welche Vorschriften gelten für Kennzeichen?

Die Vorschriften der Kfz-Kennzeichenbefestigung sind genau geregelt. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass die Sichtbarkeit eines Kfz-Kennzeichens unter allen Umständen gewährleistet sein muss. So dürfen nach korrekter Kennzeichenbefestigung keine Umwelteinflüsse das Kennzeichen so verdecken, dass es nicht mehr lesbar ist.

Das bedeutet, es darf durch nichts verdreckt oder dauerhaft verschmutzt sein – außerdem muss es reflektieren, darf aber nicht spiegeln. Jedes Nummernschild muss vollständig dem Normblatt DIN 64069 entsprechen. Darin sind die Größenvorgaben für alle Kennzeichenvarianten genau festgelegt. Zudem muss die Zulassungsbehörde jedes zugeteilte Kennzeichen mit einer Stempelplakette versehen.

Jeder Fahrzeughalter muss sein Kennzeichen sichtbar anbringen.
Jeder Fahrzeughalter muss sein Kennzeichen sichtbar anbringen.

Es wird weiterhin vorgeschrieben, dass der Halter eines Kraftfahrzeugs auf der Vorder- und Hinterseite des betreffenden Gefährts ein Kennzeichen anbringen muss.

Die Autonummer auf der Hinterseite muss zudem mit einer Beleuchtungsanlage ausgestattet sein. Diese darf Licht „nicht unmittelbar nach hinten austreten lassen“, muss aber dafür garantieren, dass das Kennzeichen bis auf 20 Meter Entfernung noch erkennbar ist.

Auch Höhe und Winkel einer Kennzeichenbefestigung wird in § 10 FZV festgelegt. Die vordere Autonummer darf in einem „Vertikalwinkel von 30 Grad gegen die Fahrtrichtung geneigt sein“, dabei muss sich der untere Rand des Schilds mindestens 200 mm über der Fahrbahn befinden. Bei der Mitführung eines Anhängers muss auch dieser ein Nummernschild aufweisen, das der Halter für Zugfahrzeuge benutzen darf.

Verdeckt wiederum Fracht auf dem Anhänger die Kennzeichnung, schreibt der Gesetzgeber am Ladungsträger eine Wiederholung vor. Bei allen Fahrzeugen, bei denen die Kennzeichenbefestigung nicht den Vorschriften entspricht, darf dem Gesetzgeber folgend keine Inbetriebnahme im öffentlichen Straßenverkehr erfolgen.

Wie lässt sich ein Kennzeichen befestigen?

Wie sich zeigt, sind zahlreiche Aspekte beim Einsatz von Nummernschildern genau geregelt. Einzig die Art und Weise, wie ein Kennzeichen anzubringen ist, ist im Gesetzt nicht genau festgeschrieben. So muss es lediglich fest sein. Daher bieten sich jedem Kfz-Besitzer verschiedene Möglichkeiten.

„Benötige ich eine Halterung für mein Nummernschild?“ ist eine Frage, die sich vielen Autobesitzern vor der Montage des Kennzeichens stellt. Ein Verzicht auf dieses Zubehör kann aus ästhetischen Gründen erfolgen. Doch für viele hat sich der Nummernschildhalter bewährt. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile.

Ein Kennzeichen befestigen, ohne dafür Schrauben zu benutzen, stellt heutzutage kein Problem mehr dar.
Ein Kennzeichen befestigen, ohne dafür Schrauben zu benutzen, stellt heutzutage kein Problem mehr dar.

Ein Kennzeichenhalter hat den Vorteil, dass nach erstmaliger Montage einzelne Kennzeichen leicht ausgetauscht werden können. Zudem benötigen Sie keine Nummernschild extra Schrauben. Wenn sich der Halter eines Kfz gegen den Kennzeichenhalter entscheidet, kann er auch die klassische Methode verwenden, ein Nummernschild anzubringen.

Dabei werden Löcher in das Schild gebohrt, nachdem der Abstand der Bohrpunkte genau festgelegt wurde. Diese Festlegung muss besonders gewissenhaft erfolgen, damit das Kennzeichen später gerade und fest am Auto sitzt. Bezüglich der Schrauben für das Kennzeichen hat hier jeder Interessent die Wahl zwischen Angeboten von verschiedenen Herstellern. Handwerkliches Knowhow ist für diese Methode nötig.

  • Vorteil: Autonummern sind auf diese Weise sicher am Fahrzeug befestigt.
  • Nachteil: Das Auswechseln eines Schilds ist recht zeitintensiv.

Mittlerweile ist es auch möglich, ein Nummernschild zu befestigen, ohne zum Bohrer greifen zu müssen. Dafür gibt es beispielsweise magnetische Schilder. Sogar Kennzeichen mit Klettbändern sind nicht unüblich. Entsprechend werden Schilder aus Kunststoff schon in der Herstellung mit einem textilen Flausch auf der Rückseite versehen. Fahrer können diese Kennzeichen mit speziellen Verschlüssen dann einfach am Auto montieren.

Es muss eine Außentemperatur von über 15 °C herrschen, wenn ein Fahrzeugbesitzer ein Nummernschild mit Klettband anbringen möchte – nur dann verbinden sich die Pads richtig mit der Oberfläche.
  • Vorteil: Kennzeichen lassen sich schnell wechseln.
  • Nachteil: Schilder können je nach Material durch häufiges Wechseln verbiegen.

Für eine Kfz-Kennzeichen-Befestigung bieten sich also jedem Fahrzeughalter viele Möglichkeiten. Allerdings sollten Sie im Vorfeld bei der Zulassungsstelle erkundigen, ob die Anbringung vorschriftsgemäß ist. So sind zum Beispiel Kennzeichen zum Kleben meist nicht erlaubt.

Über den Autor

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Anh P.

Anh hat eine journalistische Ausbildung absolviert und verstärkt unsere Redaktion seit 2018. Ihre Ratgeber befassen sich u. a. mit Verkehrsverstößen, Fragen zum Bußgeldverfahren und Tipps zur Fahrzeugpflege. Außerdem verfasst sie Pressemitteilungen und unterstützt uns als Lektorin.

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