Inhaltsverzeichnis
Die Berechtigung zum Führen schwerer Lkw
Lkw sind die Schwergewichte unter den Verkehrsteilnehmern und für den Gütertransport in Deutschland unerlässlich. Allerdings erfordert das Handling dieser Fahrzeuge – sowohl aufgrund der Größe als auch wegen des Gewichtes – besondere Kenntnisse und Fertigkeiten. Aus diesem Grund verlangt der Gesetzgeber zum Führen von Lkw eine entsprechende Fahrerlaubnis. Eine Option stellt dabei der Führerschein der Klasse C dar.
Doch wozu berechtigt eine Fahrerlaubnis der Klasse C? An welche Voraussetzungen ist der Erwerb der Führerscheinklasse geknüpft? Wie viele Theorie- und Praxiseinheiten sind in der Fahrschule zu absolvieren? Und was kann ein Führerschein der Klasse C kosten? Antworten auf diese und weitere Fragen liefert der nachfolgende Ratgeber.
FAQ: Führerschein der Klasse C
Ist in Ihrem Führerschein die C-Klasse vermerkt, berechtigt dies zum Führen von schweren Lkw.
Ja, diese Fahrerlaubnisklasse wird grundsätzlich nur für einen Zeitraum von fünf Jahren ausgestellt. Eine Verlängerung ist allerdings nach der Vorlage von ärztlichen Gutachten möglich.
Eine pauschale Aussage dazu ist in der Regel nicht möglich, da die Preise der Fahrschulen und auch die Anzahl der notwendigen Fahrstunden variieren. Eine Orientierung kann aber diese Auflistung der einzelnen Posten ermöglichen.
Lkw-Führerschein: Wozu Klasse C berechtigt
Der Gesetzgeber unterscheidet bei der Fahrerlaubnis für Lkw insgesamt vier verschiedene Klassen, die das Führen von unterschiedlichen Lkw bzw. Lastzüge (Lkw mit Anhänger) ermöglichen. Die Unterscheidung wird dabei vor allem durch das Gewicht des Fahrzeugs beeinflusst. Der Führerschein der Klasse C berechtigt derweil zum Führen von schweren Lkw, die sich gemäß § 6 Abs. 1 Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) durch folgende Kriterien auszeichnen:
- Kfz mit einer zulässigen Gesamtmasse (zGM) von mehr als 3,5 t
- Kfz entspricht nicht den Klassen AM, A1, A2, A, D1 und D oder dient zur Beförderung von mehr als acht Fahrgästen
- in Kombination mit einem Anhänger mit maximal 750 kg
Verkehrsteilnehmer, die über die C-Klasse im Führerschein verfügen, besitzen gleichzeitig auch die darin eingeschlossene Klasse C1. Diese erlaubt das Führen von leichteren Lkw, die mehr als 3,5 t und weniger als 7,5 t zGM auf die Waage bringen.
Möchten Sie hingegen auch Anhänger mit mehr als 750 kg zGM an Ihren Lkw anhängen, reicht der Führerschein der Klasse C nicht mehr aus. Stattdessen benötigen Sie die Fahrerlaubnisklasse CE, die schwere Lastzüge umfasst.
Voraussetzungen für den Führerschein der Klasse C
Sie wollen die Fahrerlaubnis der Klasse C erwerben? Der Führerschein ist dabei allerdings an verschiedene Voraussetzungen gebunden. So schreibt der Gesetzgeber zum Beispiel den Vorbesitz der Führerscheinklasse B vor.
Außerdem muss ein bestimmtes Mindestalter erreicht werden. Dieses liegt grundsätzlich bei 21 Jahren, allerdings können unter bestimmten Umständen Ausnahmeregelungen greifen. Mit mindestens 18 Jahren können demnach Personen den Führerschein der Klasse C erwerben, die zum Beispiel:
- eine Ausbildung als Berufskraftfahrer oder Fachkraft im Fahrbetrieb absolvieren oder bereits abgeschlossen haben
- Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr, der Polizei, des Rettungsdienstes und des Katastrophenschutzes führen
Der Gesetzgeber verlangt darüber hinaus auch zahlreiche Unterlagen bzw. Nachweise, die im Zuge der Beantragung der Fahrerlaubnis einzureichen sind. Dabei handelt es sich um folgende Dokumente:
- Biometrisches Passbild
- Augenärztliches Zeugnis
- Ärztliches Zeugnis
- Erste-Hilfe-Kurs
- Nachweis über Tag und Ort der Geburt
Theorie und Praxis in der Fahrschule: Pflichtstunden für Klasse C
Um den Führerschein der Klasse C zu erwerben, ist ein Besuch der Fahrschule vorgeschrieben. Dabei werden sowohl die theoretischen Kenntnisse als auch die praktischen Fertigkeiten vermittelt. Der Theorieunterricht umfasst insgesamt 16 Doppelstunden zu je 90 Minuten und setzt sich aus jeweils 6 Einheiten zum Grund- und 10 Einheiten zum Zusatzstoff zusammen.
Beim Praxisunterricht schreibt die Fahrschüler-Ausbildungsordnung keine konkrete Anzahl von Fahrstunden für die Grundausbildung vor. Ausschlaggebend sind stattdessen die persönlichen Fähigkeiten und der individuelle Lernfortschritt des Fahrschülers. Genau Vorgaben gelten bei der Führerscheinklasse C bei den Sonderfahrten. Wie viele von diesen 45 Minuten dauernden Fahrstunden absolviert werden müssen, hängt dabei von den bereits vorhandenen Fahrerlaubnisklassen ab:
Vorbesitz | B | C1 |
---|---|---|
Überland | 5 | 3 |
Autobahn | 2 | 1 |
Nacht | 3 | 1 |
Nach der Ausbildung in der Fahrschule ist für die Eintragung der Klasse C in den Führerschein eine Prüfung zu absolvieren. Diese setzt sich ebenfalls aus einem theoretischen und einem praktischen Teil zusammen.
Die Theorieprüfung besteht aus einem Fragebogen mit insgesamt 37 Fragen. Bei maximal 10 Fehlerpunkten gilt die Prüfung als bestanden, solange nicht 2 Fragen mit der Wertigkeit 5 falsch beantwortet werden.
Bei der praktischen Prüfung für den Führerschein der Klasse C kommt es unter anderem auf die fehlerfreie Durchführung einer Abfahrtskontrolle sowie das sichere Manövrieren innerhalb und außerhalb geschlossener Ortschaften an. Die Überprüfung dauert dabei mindestens 75 Minuten.
Was kann ein Lkw-Führerschein der Klasse C kosten?
Wie teuer der Erwerb einer Fahrerlaubnis ist, hängt von vielen Faktoren ab. Neben den individuellen Fertigkeiten des Fahrschülers sind vor allem auch die preislichen Unterschiede in den einzelnen Bundesländern und zwischen den verschiedenen Fahrschulen entscheidende Faktoren. Aus diesem Grund sind konkrete Angaben zu den Kosten beim Lkw-Führerschein der Klasse C nicht möglich.
Um dennoch eine grobe Orientierung bei den Kosten für den C-Führerschein zu ermöglichen, haben wir nachfolgend die wichtigsten Posten mit Durchschnittspreisen aufgelistet:
- Grundbetrag der Fahrschule: 350 Euro
- Gebühr für die theoretische Prüfung: 35 Euro
- Gebühr für die praktische Prüfung: 250 Euro
- Sonderfahrten: je 75 Euro
- reguläre Fahrstunden: je 65 Euro
- ggf. Lernmaterial: 50 Euro