FAQ: Prüfung für den Führerschein
Um eine Fahrerlaubnis zu erwerben, schreibt der Gesetzgeber für die meisten Führerscheinklassen neben der Ausbildung in der Fahrschule sowohl eine theoretische als auch eine praktische Prüfung vor.
Die theoretische Führerscheinprüfung für Pkw gilt ab 11 Fehlerpunkten als nicht bestanden. Beantwortet der Fahrschüler allerdings zwei Fragen falsch, die mit 5 Punkten bewertet sind, reichen bereits 10 Punkte fürs Durchfallen aus. Ob der Führerschein nach der Fahrprüfung erteilt wird, liegt grundsätzlich im Ermessen des Prüfers.
Fahrschüler, die eine Führerscheinprüfung nicht bestehen, können diese üblicherweise beliebig oft wiederholen. Allerdings müssen zwischen den einzelnen Versuchen gemäß Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) mindestens zwei Wochen liegen und die praktische Prüfung muss innerhalb von zwölf Monaten nach Bestehen der theoretischen Prüfung abgelegt werden, da andernfalls die Theorieprüfung verfällt. Beachten Sie zudem, dass, wenn Sie bei der Führerscheinprüfung durchgefallen sind, die Kosten für die Fahrerlaubnisprüfung bei jedem Versuch anfallen.
Inhaltsverzeichnis
Führerscheinprüfung in Deutschland: Welche Vorgaben gelten?
Wer in Deutschland eine Fahrerlaubnis erwerben möchte, muss dafür bestimmte Voraussetzungen erfüllen. So verlangt der Gesetzgeber in der Regel den Besuch einer Fahrschule, um theoretisches Wissen zu vermitteln und Fahrpraxis zu erwerben. Im Anschluss daran müssen dann meist Wissen und Können im Zuge von einer theoretischen und einer praktischen Führerscheinprüfung unter Beweis gestellt werden. Diese komplexe Ausbildung soll sicherstellen, dass nur Personen mit einer entsprechenden Fahreignung Kraftfahrzeuge führen dürfen und tragen zur Verkehrssicherheit bei.
Allerdings sehen sich nicht nur Fahrschüler mit Prüfungen konfrontiert. Denn unter Umständen kann die Fahrerlaubnisbehörde eine Führerscheinprüfung auch nach einer MPU anordnen. Wann dies droht, liegt im Ermessen der zuständigen Sachbearbeiter. Wobei eine solche Maßnahme wahrscheinlich ist, wenn der Führerschein länger eingezogen war als die Dauer des Fahrerlaubnisbesitzes.
Wichtig! Mitunter wird im Internet für eine Online-Führerscheinprüfung geworben. Ohne Fahrschule ist es in Deutschland allerdings nicht möglich, eine Fahrerlaubnis legal zu erwerben. Bisweilen schreibt der Gesetzgeber für den Theorieunterricht sogar eine Präsenzpflicht vor, die nur mit behördlicher Genehmigung und in Ausnahmefällen aufgehoben werden kann. Möglich war dies zum Beispiel zeitweise während der Corona-Pandemie.
Weiterführende Ratgeber zur Führerscheinprüfung
Zur theoretischen Prüfung für den Führerschein
Die theoretische Prüfung für eine Fahrerlaubnis kann frühestens drei Monate vor dem Erreichen des Mindestalters für die jeweilige Führerscheinklasse erfolgen. Außerdem wird die sogenannte Ausbildungsbescheinigung benötigt, weshalb erst nach dem Theorieunterricht in der Fahrschule die Prüfung abgelegt werden kann. Diese schriftliche Bestätigung über die Teilnahme am Theorieunterricht ist maximal zwei Jahre gültig, sodass die Prüfung innerhalb dieses Zeitraums erfolgen muss. Insgesamt werden für die theoretische Führerscheinprüfung folgende Unterlagen benötigt:
- Ausbildungsbescheinigung
- Personalausweis oder Reisepass
- Beleg für die bezahlten Gebühren
Für die theoretische Führerscheinprüfung fallen Gebühren in Höhe von 22,49 Euro an. Dabei ist es unerheblich, ob Sie für einen Pkw-, Motorrad- oder Lkw-Führerschein die Prüfung ablegen. Ist eine Wiederholung erforderlich, weil Sie die theoretische Führerscheinprüfung nicht bestanden haben, fallen Kosten in gleicher Höhe an.
Bei der Theorieprüfung müssen die Fahrschüler an einem PC oder Tablet einen Multiple Choice Test absolvieren. Die Anzahl der Fragen kann dabei je nach Fahrerlaubnisklasse variieren:
Klasse | Anzahl der Fragen |
---|---|
A | 30 |
A1 | 30 |
A2 | 30 |
AM | 30 |
B | 30 |
C1 | 30 |
C | 37 |
CE | 30 |
D1 | 35 |
D | 40 |
L | 30 |
T | 30 |
Wer für den Pkw die theoretische Führerscheinprüfung ablegt, darf maximal zehn Fehlerpunkte habe. Ab elf Fehlerpunkten gilt die Prüfung somit als nicht bestanden. Allerdings darf der Fahrschüler dabei nur eine Frage mit einer Wertigkeit von fünf Punkten falsch beantworten. Sind zwei Fragen für je fünf Punkte falsch, reichen bereits zehn Fehlerpunkte fürs Durchfallen. Für die meisten anderen Fahrerlaubnisklassen gilt ebenfalls die Grenze von zehn Fehlerpunkten.
Um zusätzlich Ausgaben zu vermeiden und die Theorie im ersten Anlauf zu bestehen, sollten Sie im Vorfeld der Führerscheinprüfung fleißig lernen. Denn die Fragen sind grundsätzlich bekannt. Allerdings umfasst der Fragenkatalog für die theoretische Führerscheinprüfung beim Auto mehr als 1.000 Fragen. Früher wurde mit Papier-Prüfungsbögen für den Führerschein gelernt, heute können Sie für die Führerscheinprüfung online üben.
Fahrprüfung für den Führerschein: Wie läuft die Praxis ab?
Damit Fahrschüler für die praktische Führerscheinprüfung eine Zulassung erhalten, müssen sie verschiedene Anforderungen erfüllen. Eine Voraussetzung ist zum Beispiel die bestandene Theorieprüfung. Außerdem schreibt der Gesetzgeber vor, dass die Fahrprüfung frühestens einen Monat vor dem Erreichen des Mindestalters der jeweiligen Führerscheinklasse möglich ist.
Im Vorfeld gilt es zudem die notwendige Fahrpraxis zu erwerben und die Pflichtstunden sowie Sonderfahrten der jeweiligen Fahrerlaubnisklasse zu absolvieren. Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Können. Denn wann ein Fahrschüler bereit ist für die praktische Prüfung, entscheidet die Fahrschule bzw. der Fahrlehrer.
Bei der praktischen Führerscheinprüfung handelt es sich um eine gemeinsame Fahrt mit Prüfer und Fahrlehrer. Dabei ist die vom Prüfer vorgegebene Strecke möglichst fehlerfrei zu bewältigen. Wie lange die Prüfung dauert, bestimmt sich durch die Führerscheinklasse:
Klasse | Dauer in Minuten |
---|---|
A | 70 |
A1 | 55 |
A2 | 70 |
AM | 55 |
B | 55 |
C1 | 85 |
C1E | 85 |
C | 85 |
CE | 85 |
D1 | 85 |
D1E | 80 |
D | 85 |
DE | 80 |
T | 70 |
Die praktische Führerscheinprüfung geht ebenfalls mit Kosten einher. Wie hoch die Gebühren für die einzelnen Klassen ausfallen, können Sie der nachfolgenden Tabelle entnehmen:
Klasse | Kosten |
---|---|
A | 146,56 € |
A1 | 146,56 € |
A2 | 146,56 € |
AM | 116,93 € |
B | 116,93 € |
BE | 116,93 € |
C1 | 176,31 € |
C1E | 176,31 € |
C | 176,31 € |
CE | 176,31 € |
D1 | 176,31 € |
D1E | 167,98 € |
D | 176,31 € |
DE | 167,98 € |
T | 146,56 € |
Führerscheinprüfung: Wie oft ist sie möglich?
Grundsätzlich können die Prüfungen für den Führerschein beliebig häufig wiederholt werden, allerdings gilt es dabei Fristen und Vorgaben zu beachten. So ist die bestandene Theorieprüfung nur ein Jahr gültig. Wird die praktische Prüfung innerhalb von zwölf Monaten nicht abgeschlossen, ist damit auch die Theorie hinfällig.
Wer nur knapp an der Theorieprüfung gescheitert oder unglücklich bei der Fahrprüfung durchgefallen ist, möchte sich ggf. auch direkt beweisen, dass er oder sie es doch eigentlich besser kann. Allerdings ist eine direkte Wiederholung nicht möglich, denn der Gesetzgeber sieht nach einer missglückten Führerscheinprüfung eine Art Sperre vor. So heißt es unter § 18 Abs. 1 Satz 2 Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV):
Eine nicht bestandene Prüfung darf nicht vor Ablauf eines angemessenen Zeitraums, in der Regel mindestens zwei Wochen, wiederholt werden.
Durch die zweiwöchige Sperre sollen Fahrschüler die Möglichkeit erhalten, ihre Fehler zu reflektieren und ggf. bestehende Wissenslücken zu schließen. Auch zusätzliche Fahrstunden können sinnvoll sein, um für die Führerscheinprüfung eine optimale Vorbereitung zu gewährleisten.
Ein wichtiger Faktor bei der Wiederholung der Führerscheinprüfung ist auch der Preis. Denn für jeden Versuch fallen die Gebühren erneut an. Somit kann auch der eigene Geldbeutel eine entscheidende Rolle bei der Anzahl der Versuche spielen.
Übrigens! Eine noch längere Sperre für die Führerscheinprüfung droht Personen, die aufgrund eines Täuschungsversuches durch die Prüfung gefallen sind. In diesem Fall kann die Frist für die Wiederholung bis zu neun Monate betragen.