Kontrolliert Trinken: Lässt sich der Alkoholkonsum planen?
Kontrollierter Alkoholkonsum zeichnet sich dadurch aus, dass der Trinkende genau weiß, wie viel Alkohol er verträgt und nicht auf das Rauschmittel angewiesen ist, um über den Tag zu kommen. Besteht eine Abhängigkeit, handelt es sich in aller Regel um einen Alkoholiker.
Um die Spätfolgen von Alkohol in den Griff zu bekommen, wird meist ein Entzug angestrebt. Dieser geht mit einem zukünftigen Verzicht auf alkoholische Getränke einher. Die Methode „kontrolliertes Trinken“ verfolgt einen anderen Ansatz und setzt, wie Name schon sagt, nicht auf einen generellen Verzicht.
Doch ist es auch möglich, durch kontrolliertes Trinken eine MPU zu bestehen? Was genau bedeutet kontrollierter Alkoholkonsum eigentlich? Diesen Fragen geht der nachfolgende Ratgeber auf den Grund und informiert Sie umfassend.
Inhaltsverzeichnis
FAQ: Kontrolliertes Trinken
Es handelt sich dabei um eine Form des Entzugs, bei welcher kein kompletter Verzicht auf Alkohol vorausgesetzt wird.
Ob es möglich ist, durch kontrolliertes Trinken eine MPU zu bestehen, können Sie hier nachlesen.
In Deutschland gilt grundsätzlich eine Promillegrenze von 0,5. Fahranfänger und Fahrer unter 21 Jahren müssen komplett auf Alkohol verzichten.
Was ist kontrolliertes Trinken?
Die meisten Suchtforscher verfolgen den Ansatz, dass ein kompletter Verzicht, also eine Abstinenz der richtige Weg ist, die Suchtproblematik in den Griff zu bekommen. Dabei ist erst einmal nicht wichtig, ob es sich um eine Spiel-, Alkohol- oder Drogensucht handelt.
Das Modell „kontrolliertes Trinken“ setzt keinen grundsätzlichen Verzicht des Suchtstoffs voraus. Bei diesem Ansatz geht es viel mehr darum, das eigene Konsumverhalten kritisch zu hinterfragen und genau zu planen, wann beispielsweise Alkohol konsumiert wird.
Demnach findet bei dieser Methode kein klassischer Entzug mit allen körperlichen Begleiterscheinungen statt. Der Körper wird viel mehr an geringere Mengen alkoholische Getränke in längeren Abständen gewöhnt.
Kontrolliertes Trinken: So geht´s
Die Hemmschwelle, kontrolliertes Trinken auszuprobieren, ist in aller Regel nicht so hoch wie bei einem Entzug, da der Betroffene nicht gänzlich auf den Genuss alkoholischer Getränke verzichten muss und somit die Entzugserscheinungen in aller Regel nicht so heftig wie bei einer Abstinenz auftreten.
Es gibt kein festes, wissenschaftlich anerkanntes Schema, nach welchem kontrolliertes Trinken abläuft. Im Mittelpunkt steht bei dieser Entzugsmethode, jeglichen Kontakt mit Alkohol zu planen. Betroffene trinken also nicht mehr, wenn sie gerade mal Lust auf ein Bier haben, sondern dann, wenn der Alkoholkonsum vorher konkret geplant wurde. Dabei sind in aller Regel auch nur geringe Mengen Alkohol erlaubt.
MPU und kontrolliertes Trinken – passt das zusammen?
Wird eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) wegen Alkohol am Steuer angeordnet, muss zum Bestehen dieser nicht selten ein Abstinenznachweis erbracht werden. Doch kann auch durch kontrolliertes Trinken eine MPU erfolgreich gestaltet werden?
Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden. Es kommt immer darauf an, unter welchen Umständen die MPU gefordert wird. So ist es bei Wiederholungstäter oder Verkehrsteilnehmern die mit einem hohen Promillewert erwischt wurden, eher unüblich, dass diese durch kontrolliertes Trinken die Untersuchung bestehen.
Dabei kommt es auch immer darauf an, ob eine ausgeprägte Alkoholsucht erkennbar ist. Im Zweifelsfall sollten Sie sich also vorab informieren, ob ein Abstinenznachweis gefordert wird oder kontrolliertes Trinken in Ihrem Fall in Betracht kommt.