Die praktische Prüfung für den Führerschein

So läuft die praktische Prüfung mit dem Auto ab

Ist der große Prüfungstag gekommen, sind die angehenden Führerscheinbesitzer häufig sehr aufgeregt. Damit Sie vorab schon wissen, was auf Sie zukommen wird, geben wir Ihnen einen kleinen Überblick über den Ablauf.

Sie fahren zunächst mit dem Fahrlehrer zusammen zur Prüfstelle und stellen sich dort vor. Dann werden Sie vom Fahrprüfer in Empfang genommen. Dieser wird sich hinten in das Fahrschulauto setzen und Ihnen erst einmal den Ablauf erklären. Während der Fahrt gibt der Prüfer verschiedene Anweisungen, die Sie umsetzen müssen.

Wie die praktische Prüfung dann im Detail ablaufen soll, ist in Anlage 7 der Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) geregelt. In § 17 Absatz 1 FeV wird zudem geregelt, wann eine Teilnahme an der praktischen Prüfung möglich ist und welche Kenntnisse vom Bewerber erwartet werden:

In der praktischen Prüfung hat der Bewerber nachzuweisen, dass er über die zur sicheren Führung eines Kraftfahrzeugs, gegebenenfalls mit Anhänger, im Verkehr erforderlichen technischen Kenntnisse und über ausreichende Kenntnisse einer umweltbewussten und energiesparenden Fahrweise verfügt sowie zu ihrer praktischen Anwendung fähig ist. […] Die praktische Prüfung darf erst nach Bestehen der theoretischen Prüfung und frühestens einen Monat vor Erreichen des Mindestalters abgenommen werden.

Bei der Prüfungsfahrt für eine Fahrerlaubnis der Klasse B, muss der Fahrschüler unterschiedliche Grundfahraufgaben ausführen. Er muss entweder:

• Fahren nach rechts rückwärts unter Ausnutzung einer Einmündung, Kreuzung oder Einfahrt oder
• Rückwärtsfahren in eine Parklücke (Längsaufstellung).

Von den nachfolgenden zwei Grundfahraufgaben, muss der Prüfling mindestens zwei absolvieren:

• Umkehren,
• Einfahren in eine Parklücke (Quer- oder Schrägaufstellung) oder
• Abbremsen mit höchstmöglicher Verzögerung.

Gut zu wissen: Die praktische Prüfung fürs Motorrad beinhaltet einige andere Grundfahrtaufgaben. So muss der Prüfling zum Beispiel einen Slalom in Schrittgeschwindigkeit oder Ausweichen ohne dabei abzubremsen.

Praktische Fahrprüfung: Welche Dauer wird angesetzt?

Welche Dauer für die praktische Prüfung angesetzt wird, hängt davon ab, welche Fahrerlaubnisklasse Sie anstreben. Mit insgesamt 55 Minuten sind die Prüfungen für die Klassen A1, AM und B die kürzesten. Unsere Tabelle verschafft Ihnen einen Überblick der Prüfungszeiten für alle Führerscheinklassen:

Praktische Fahrprüfung bestehen: Tipps für Prüflinge

Nachfolgend wollen wir Ihnen einige Tipps für die Fahrprüfung an die Hand geben, mit deren Hilfe Sie eine gute Prüfungsfahrt haben werden:

• Viel Schlaf: So banal es klingen mag, aber versuchen Sie so ausgeschlafen wie möglich zum Prüfungstermin zu erscheinen.
• Besinnen Sie sich auf Ihre Stärken: Sie haben schon die Theorieprüfung erfolgreich gemeistert und Ihr Fahrlehrer hat das „Go“ für die praktische Führerscheinprüfung gegeben. Das würde er nicht tun, wenn er kein Vertrauen in Sie hätte.
• In der Fahrschule für die praktische Prüfung üben: Nutzen Sie die Fahrstunden vor der praktischen Prüfung um an Ihren Schwächen zu arbeiten. Sprechen Sie den Fahrlehrer gezielt auf diese an und bitten Sie ihn, die Fahrstunde entsprechend zu strukturieren.
• Offene Kommunikation: Fragen Sie beim Prüfer nach, wenn Sie etwas nicht verstanden haben. Das gibt keine Minuspunkte!

Übrigens: Kleinere Fahrfehler im Rahmen der praktischen Fahrprüfung führen nicht automatisch dazu, dass diese beendet wird. Sie können Kleinigkeiten auch im Laufe der Prüfungsfahrt noch ausgleichen. Muss der Fahrlehrer hingegen eingreifen, wird die praktische Prüfung sofort abgebrochen und gilt als nicht bestanden.

Kosten für die praktische Fahrprüfung

Der nachfolgenden Tabelle können Sie die Gebühren entnehmen, welche anfallen, wenn Sie sich zur praktischen Führerscheinprüfung anmelden. Bedenken Sie, dass Sie die Prüfungsgebühr erneut entrichten müssen, falls Sie die praktische Prüfung nicht im ersten Anlauf bestehen.

Über den Autor

Sarah K.

Nach ihrem Journalismus-Studium schloss sich Sarah im Jahr 2016 der Redaktion von bussgeldkatalog.net an und schreibt seither Ratgeber zu unterschiedlichen Themen rund um das Verkehrsrecht.

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