Querparken: Für kleine Autos erlaubt?

Von Nicole P.

Letzte Aktualisierung am: 13. August 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

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FAQ: Parken quer zur Fahrtrichtung

Ist Querparken erlaubt?

In der Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) ist das Parken quer zur Fahrtrichtung mit einem Smart weder eindeutig erlaubt noch verboten. Vielmehr kommt es im Einzelfall auf die vorherrschenden Verhältnisse an.

Worauf gilt es beim Querparken zu achten?

Wenn Sie ein Fahrzeug quer zur Fahrbahn parken, gilt es eine Behinderung oder Gefährdung des Straßenverkehrs zu verhindern. Sie müssen demnach sicherstellen, dass unter anderem auch breitere Fahrzeuge der Rettungsdienste noch sicher vorbeifahren können.

Drohen Bußgelder, wenn Fahrzeuge quer parken?

Wer sich nicht an die geltenden Verkehrsregeln zum Parken hält, muss unter Umständen mit einem Verwarngeld rechnen. Für Fahrzeuge, die nicht am rechten Fahrbahnrand parken, beläuft sich dieses auf mindestens 15 Euro.

Bußgeldtabelle: Querparken

TBNRTat­be­standBußgeld (€)
112062Sie park­ten nicht am rech­ten Fahr­bahn­rand.15
112063… mit Be­hin­de­rung25
112064… län­ger als 1 Stun­de25
112065… län­ger als 1 Stun­de mit Be­hin­de­rung35

Mit dem Smart quer zur Fahrtrichtung parken: Ist dies erlaubt?

Dürfen Smarts querparken oder ist dies gemäß StVO verboten?
Dürfen Smarts querparken oder ist dies gemäß StVO verboten?

Der Smart vom Automobilhersteller Mercedes-Benz zählt zu den kleinsten Autos, die serienmäßig produziert wurden und am öffentlichen Verkehr teilnehmen. Mit einer Länge von rund 2,7 m passt das Fahrzeug in so manch eine Parklücke, die für herkömmliche Pkw zu klein ist. Um möglichst jeden Zwischenraum zwischen zwei parkenden Fahrzeugen effektiv zu nutzen, entschließt sich manch ein Besitzer eines Smarts sein Kfz beim Parken quer zur Fahrbahn abzustellen. Denn das Auto, welches vor allem in der Stadt zum Einsatz kommt, misst eine Breit von lediglich 1,66 m. Doch darf man mit einem Smart quer parken?

Die Befürworter vom Querparken berufen sich nicht selten auf § 12 Abs. 6 Straßenverkehrs-Ordnung (StVO), denn darin heißt es:

Es ist platzsparend zu parken; das gilt in der Regel auch für das Halten.

Das Querparken mit einem Smart wäre demnach eine sehr effiziente Nutzung des vorhandenen Platzes. Ob dieser Satz aus der StVO allerdings ausreicht, um eine Zulässigkeit zu belegen, ist allerdings umstritten.

Denn es wird mitunter auch kritisiert, dass das Querparken den Verkehrsfluss behindert. Argumentiert wird dabei mit der maximal zulässigen Breite von Pkw, die in Deutschland 2,5 m beträgt. Beim Querparken ragt der Smart mit einer Länge von rund 2,7 m allerdings über die anderen Fahrzeuge hinaus. Gerade bei schmaleren Straßen kann dies etwa für Rettungsfahrzeuge oder die Müllabfuhr ein Problem darstellen.

Zudem müssen Fahrzeuge gemäß § 12 Abs. 4 StVO möglichst nah am Fahrbahnrand stehen. Dies kann aus Sicht der Behörden mitunter nicht gegeben sein, wenn Fahrzeuge wie der Smart quer zur Fahrtrichtung parken. Ein Strafzettel kann dann die Folge sein.

Was sagt die Rechtsprechung zum Querparken?

Was urteilen die Gerichte? Darf man mit dem Smart quer parken?
Was urteilen die Gerichte? Darf man mit dem Smart quer parken?

Wie zuvor ausgeführt, liefert die StVO keine eindeutige Antwort auf die Frage: Darf ein Smart quer parken? Vielmehr gilt es in jedem Einzelfall zu prüfen, ob ein Fahrzeug durch das Querparken den fließenden Verkehr behindert oder sogar eine Gefährdung für andere Verkehrsteilnehmer darstellt.

So hat mit Blick auf die individuellen Umstände zum Beispiel das Amtsgericht Viechtach mit einem Beschluss von 23. August 2005 (Az.: 7 II OWi 605/05) in einem Fall das Parken quer zur Fahrbahn für zulässig erklärt. In der Urteilsbegründung heißt es dazu:

Nach ständiger Rechtsprechung des Bundesgerichtshofes ist ein Querparken zulässig, wenn dies aus verkehrstechnischen Gründen, namentlich zur besseren Ausnützung des vorhandenen Parkraums bei genügend breiter Straße zweckmäßig ist und zu keiner Gefahrerhöhung für den fließenden Verkehr führt.

Übrigens! Ein Strafzettel wegen Querparken lässt sich in der Regel nicht direkt anfechten. Wollen Sie gegen diesen vorgehen, ist es daher notwendig, dass ein Bußgeldverfahren eingeleitet wird. Erst dann besteht die Möglichkeit, Einspruch gegen den Bußgeldbescheid einzulegen. Dadurch steigen aber auch die Kosten, denn zusätzlich zum Verwarngeld werden im Bußgeldverfahren auch Bearbeitungsgebühren erhoben.

Quellen und weiterführende Links

Über den Autor

Nicole
Nicole P.

Das Team von bussgeldkatalog.net wird seit 2016 durch Nicole verstärkt. Dafür befasst sie sich unter anderem mit den geltenden Verkehrsregeln, dem Ablauf von Bußgeldverfahren und den Vorgaben zum Jugendschutz.

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