Eine Rettungskarte kann Leben retten
Jedes Fahrzeugmodell ist anders. Besonders bei einem Unfall – beispielsweise bei einer Massenkarambolage – kann dies für die Rettungskräfte eine Herausforderung werden. Im Falle eines schweren Verkehrsunfalls müssen die Fahrzeuginsassen möglichst schnell geborgen werden. Dies ist aber nicht immer einfach.
Die Autos unterscheiden sich sehr stark in ihrer Bauart, sodass Einsatzkräfte nicht immer genau wissen, wo sie das entsprechende Werkzeug genau ansetzen sollen, um nicht nachträglich dafür zu sorgen, dass der Airbag plötzlich auslöst.
Die massive Bauweise eines Autos trägt oft dazu bei, dass für Rettungsaktionen zu viel Zeit benötigt wird, die eine schwer verletzte Person im Normalfall allerdings nicht hat. Rettungskarten sollen dafür sorgen, dass die Arbeit der Einsatzkräfte erleichtert und verschnellert wird.
Aber was genau sind Rettungskarten? Wie teuer sind sie? Wo können Sie eine Auto-Rettungskarte mit Aufkleber bekommen? Und wo muss diese verstaut sein? Mehr Informationen dazu lesen Sie im folgenden Text!
FAQ: Rettungskarte
Diese schematische Darstellung zeigt an, wo die Rettungskräfte nach einem Unfall ihre Werkzeuge ansetzen können, um Personen aus dem jeweiligen Fahrzeug zu befreien. Denn dabei gilt es zum Beispiel darauf zu achten, dass nicht versehentlich ein Airbag ausgelöst wird.
Diese werden üblicherweise von den Autoherstellern bereitgestellt. Links für die bekanntesten Firmen finden Sie hier.
Damit die Rettungskräfte schnell mit der Bergung und somit der Ersten-Hilfe beginnen können, sollte die Rettungskarte gut erreichbar verstaut werden. Sinnvoll ist hierfür die Sonnenblende des Fahrersitzes. Ein Sticker am Auto kann zudem über das Vorliegen der Rettungskarte informieren.
Inhaltsverzeichnis
Was ist eine Rettungskarte?
Um die Bergungszeit zu verkürzen, entwickelte der Verband der Automobilindustrie (VDA) im Jahr 2009 – gemeinsam mit dem ADAC und der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes e. V. (vfdb) – die sogenannte Rettungskarte.
Rettungskarten sind kostenlos für verschiedene Automarken im Internet auf der Seite des Herstellers verfügbar. Sie informieren die Rettungskräfte über die unterschiedlichen Bauteile des Fahrzeugs und dienen damit Ihrer Sicherheit. Damit kann eine Rettung besser geplant und durchgeführt werden. Massive Bauteile können so komplett umgangen werden.
Wie erleichtern Rettungskarten den Einsatz von Rettungskräften?
Drucken Sie die Rettungskarte in jedem Fall farbig aus und halten Sie diese auf dem neuesten Stand. Anhand der Typbezeichnung und dem Foto können Sie überprüfen, ob es sich um die richtige Rettungskarte für Ihr Fahrzeug handelt.
Die farbig markierten Bereiche auf der Karte können den Rettungskräften genau anzeigen, wo sie ihre Werkzeuge ansetzen müssen, um die verletzten Personen schnellstmöglich zu bergen. Die Statistik vom ADAC zeigt deutlich, dass eine Rettungskarte Leben retten und Erste-Hilfe-Maßnahmen schneller durchgeführt werden können.
Bei Fahrzeugen, die in den Jahren 1990 bis 1992 gebaut wurden, liegt die Bergungszeit in 40 % der Unfälle bei weniger als 50 Minuten. Rettungskräfte benötigen allerdings bei Autos aus den Baujahren 2005 bis 2007 in rund 80 % der Fälle länger als 50 Minuten, um die Menschen aus einem Wrack zu schneiden.
Rettungskarte – Ist sie im Fahrzeug Pflicht?
Generell ist die Rettungskarte im Auto keine Pflicht. Es ist aber dennoch ratsam eine Karte mit sich zu führen, um Ihre Sicherheit zu gewährleisten. Einfach hinter der Fahrersonnenblende angebracht, stört sie auch nicht und sorgt trotzdem dafür, dass Sie im Notfall schnell geborgen werden können.
Zudem erhalten Sie die Rettungskarte völlig kostenlos. Eine Anschaffung wäre also kein Problem. Haben Sie zu Hause keinen Drucker, hilft Ihnen Ihre ADAC-Geschäftsstelle sicherlich gern, an eine entsprechende VW- oder BMW-Rettungskarte zu kommen.
Auch ein Aufkleber mit Aufschrift „Rettungskarte im Fahrzeug“ kann kostenlos beim ADAC angefordert werden. Dieser wird entweder links oben oder unten an der Windschutzscheibe angebracht.
Hier bekommen Sie die Rettungskarte für Ihr Fahrzeug:
Weitere Rettungskarten sind auf der jeweiligen Herstellerseite Ihres Fahrzeugs erhältlich.