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Hoher Norden, höhere Bußgelder
Das Königreich Schweden wird als Urlaubsland zunehmend beliebter. Nicht zuletzt dank der zunehmenden Popularität von Kreuzfahrtschiffen – über 500.000 Touristen kamen in den letzten Jahren jeweils so in das Land im hohen Norden.
Auch wenn der Tourismus nur einen kleinen Teil der schwedischen Wirtschaftsleistung ausmacht – umgerechnet immerhin rund 12,6 US-Dollar nahmen die Skandinavier durch internationale Touristen 2016 ein. Mutmaßlich auch über Bußgelder.
Ein Bußgeldbescheid aus dem Ausland sollte seinen Ursprung bestenfalls nicht dort haben. Denn wer die Verkehrsregeln in Schweden nicht allzu genau nimmt, muss viel Geld aus der Urlaubskasse entbehren.
Auszug aus dem Bußgeldkatalog in Schweden
Verstoß | Bußgeld/Strafe |
---|---|
Alkohol am Steuer | ab 40 Tagessätze |
Parken | ab ca. 280 Euro |
Hauptuntersuchung | ab ca. 260 Euro |
Mobiltelefon am Steuer | ab ca. 160 Euro |
Missachtung der Gurtpflicht | ab ca. 160 Euro |
Geschwindigkeitsübertretung bis 10 km/h | bis ca. 200 Euro |
Geschwindigkeitsübertretung ab 50 km/h | ab ca. 420 Euro |
FAQ: Verkehrsregeln in Schweden
In Schweden müssen Sie eine Alkoholgrenze von 0,2 Promille beachten.
Infos zu den geltenden Höchstgeschwindigkeiten in Schweden finden Sie hier.
Diese Tabelle gibt Aufschluss darüber, was Ordnungswidrigkeiten im schwedischen Verkehr kosten können.
Höchstgeschwindigkeiten in Schweden
Egal, ob jemand erstmals nach Schweden reisen möchte oder regelmäßig dort unterwegs ist – beide sollten nicht ohne Vorbereitung die Reise antreten. Es gibt einige besondere Verkehrsregeln in Schweden bzw. landestypische Gegebenheiten: Das fängt bei den geltenden Höchstgeschwindigkeiten an. Eine in Schweden gültige pauschale Höchstgeschwindigkeit gibt es so nicht. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass auf der Autobahn in Schweden 110 km/h bis 120 km/h erlaubt sind, auf Schnellstraßen 70 km/h bis 90 km/h, in den meisten Städten sind 50 km/h erlaubt, in vielen jedoch auch nur 40 km/h.
Im Gegensatz zu anderen Ländern ist die geltende maximale Geschwindigkeit in Schweden für jede Straße ausgeschildert – es muss also niemand, der in Schweden eine Rundreise mit dem Auto macht, befürchten, ohne Vorwarnung von der einen Stadt zur nächsten versehentlich die Geschwindigkeit zu übertreten.
Bußgelder bei Geschwindigkeitsübertretungen
Es lohnt sich, die Verkehrsregeln in Schweden einzuhalten: So niedrig die Höchstgeschwindigkeiten sind, so hoch sind die Bußgelder bei Verstößen. Bis 10 km/h über dem Tempolimit fallen außerorts bis zu 1.500 Schwedische Kronen (SEK) und innerorts bis zu 2.000 SEK an. Das sind grob umgerechnet 150 bzw. 200 Euro. Der Toleranzabzug in Schweden ist nicht ansatzweise so hoch wie in Deutschland.
Alkohol am Steuer ist so gut wie verboten
Wer mit dem Auto nach Schweden fährt, muss sich jedoch auch auf weitere, meist viel drastischere Regeln einstellen. So liegt die Promillegrenze laut Verkehrsregeln in Schweden bei nur 0,2. Alkoholisiertes Autofahren ist in Schweden nicht gerade empfehlenswert.
Bereits 0,3 Promille Blutalkohol können zu einem zwölfmonatigen Fahrverbot führen, bei 1,0 Promille sind es schon 24 Monate. Zusätzlich zum Fahrverbot werden in Schweden bei mehr als 0,2 Promille Geldstrafen abhängig vom Einkommen erhoben. Bei 40 Tagessätzen gehen diese los.
Die Verkehrsregeln in Schweden hinsichtlich der Promillegrenze zu ignorieren, kann ab 1,0 Promille bereits zu einer Haftstrafe führen. Bei einem Unfall infolge einer Fahrt unter Drogen- oder Alkoholeinfluss können bis zu sechs Jahre Haft folgen.
Die wichtigsten Bußgelder aus Schweden
Wieder andere Verkehrsregeln in Schweden sind denen anderer Länder nicht unähnlich, die Sanktionen sind allerdings meist höher.
Der Bußgeldkatalog in Schweden führt für weitere Verkehrsverstöße Bußgelder wie folgt auf:
- Unzureichende Personensicherung: ab 200 SEK
- Missachtung der Anschnallpflicht: ab 1.600 SEK
- Mobiltelefon am Steuer: ab 1600 SEK
- Benutzung eines Tablet-PCs am Steuer: ab 1.600 SEK
- Parkverstöße: ab 2800 SEK
Bei geringeren Ordnungswidrigkeiten kann die Polizei das Bußgeld in Schweden direkt vor Ort verlangen. In den meisten Fällen ist dabei auch eine Kartenzahlung möglich.
Weitere Verkehrsregeln aus Schweden, die Sie kennen sollten
Bis zu zehn Meter vor und hinter Fahrrad- und Fußgängerüberwegen herrscht ein Parkverbot. Wie auch die Höchstgeschwindigkeit unterscheiden sich die Verkehrsregeln in Schweden auch bei den Parkregelungen von Stadt zu Stadt, sind aber meist beschildert.
Auch ein Wildunfall muss meist gemeldet werden. Bei größeren Tieren vom Luchs bis zum Elch muss diese Meldung unabhängig davon, ob das Tier verletzt wurde, gemacht werden. Bei kleineren Tieren, wie Hasen und Dachsen, müssen die Wildunfälle nur bei einer Verletzung des Tieres gemeldet werden.
Wer in Schweden Auto fährt und das berühmte Schild mit dem Elch sieht, sollte grundsätzlich vorsichtiger fahren. Steht ein Elch auf der Straße, muss ausgewichen und nicht wie in Deutschland geradeaus weiter gefahren werden. Es ist zudem üblich in Schweden den Gegenverkehr durch Lichtzeichen auf ein großes Tier aufmerksam zu machen, wenn es sich in der Nähe der Straße befindet.
Winterreifenpflicht und Vorfahrtregelung
Die Verkehrsregeln im winterlichen Schweden sehen zudem eine Winterreifenpflicht vom 01. Dezember bis zum 31. März des Folgejahres vor. Ein Verstoß wird mit einem Bußgeld geahndet.
Nicht nur im Winter, sondern das ganze Jahr und auch am Tag gilt eine Lichtpflicht. Den Verkehrsregeln in Schweden zufolge muss mindestens das Abblendlicht dauerhaft eingeschaltet sein.
Straßenbahnen haben in Schweden immer Vorrang. Die Grüne Versicherungskarte in Schweden mitzuführen, ist nicht verpflichtend, wird aber empfohlen. Es erleichtert in Schadensfällen die Kommunikation zwischen Haltern und Versicherungen immens.
Der Grund der harten Strafen: „Vision Zero“
Dass Verstöße gegen Verkehrsregeln in Schweden so vergleichsweise hart bestraft werden, hat einen politischen Hintergrund. Es verfolgt das Ziel, die Verkehrstoten und -schwerverletzten auf Null zu senken. Neben den hohen Sanktionen und niedrigen Höchstgeschwindigkeiten gehören auch andere Maßnahmen wie beispielsweise die Ersetzung aller Kreuzungen durch Kreisverkehre dazu. Aufgrund dieser Maßnahmen hat Schweden im Jahr 2016 30 Prozent weniger Verkehrstote als im Vorjahr verzeichnen müssen.
Hallo, ich habe eine Frage zum dem im Artikel erwähnten Vermerk „Nicht gültig in Schweden“ im deutschen Führerschein, bei grobem Verstoß gegen ein Tempolimit in Schweden. Dieser Vermerk kann ja eigentlich nur temporär sein, also für die Dauer der Sperrfrist in Schweden (2-8 Monate), oder? Ist das dann eine Art Aufkleber auf dem Führerschein? Danke vorab für eine Antwort und herzliche Grüße, Oliver