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FAQ: Sicherer Schulweg
Ein sicherer Schulweg zeichnet sich meist vor allem dadurch aus, dass die Kinder möglichst selten Fahrbahnen überqueren müssen oder dafür zumindest Ampeln und Zebrastreifen vorhanden sind. Zur Verkehrssicherheit können zudem etwa Tempo-30-Zonen beitragen.
Im Zuge der Verkehrserziehung ist es grundsätzlich wichtig, dass Kinder selbstständig am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen. Denn dadurch gewinnen sie an Routine, die für mehr Sicherheit auf dem Schulweg sorgt.
Um die Schulwegsicherheit zu verbessern, sollten Eltern die Route mit ihren Kindern trainieren. Dabei gilt es auf mögliche Gefahrenstellen hinzuweisen und das richtige Verhalten an Ampeln und Fußgängerüberwegen zu üben. Welche Maßnahmen darüber hinaus helfen, damit Kinder sicher zur Schule gelangen, erfahren Sie hier.
Schulwegsicherheit: Alles Wichtige im Video
Mit der richtigen Route sicher zur Schule
Die Einschulung markiert für Kinder einen neuen Lebensabschnitt, der mit vielen spannenden Erfahrungen und Herausforderungen einhergeht. Neben dem Unterricht trägt aber auch der Weg zur Schule zur Selbstständigkeit der Kinder bei. Denn dabei handelt es sich in der Regel um die erste Strecke, die die Mädchen und Jungen eigenständig und regelmäßig zurücklegen. Damit dies möglichst gefahrlos gelingt, gilt es allerdings allerhand zu beachten.
So kann bereits die gewählte Route darüber entscheiden, ob ein Schulweg sicher ist oder eher nicht. Idealerweise sollte etwa eine Strecke gewählt werden, bei der die Kinder möglichst selten Fahrbahnen überqueren müssen. Ein sicherer Schulweg kann aber auch trotz Wechsel der der Fahrbahnseiten vorliegen, zum Beispiel wenn Verkehrseinrichtungen das Passieren der Straße erleichtern. Dabei kann es sich unter anderem um Ampel, Zebrastreifen oder Mittelinseln handeln. Zudem können Schülerlotsen für eine zusätzliche Schulwegsicherung zum Einsatz kommen.
Darüber hinaus können sich auch Einbahnstraßen für sichere Schulwege eignen. Denn diese haben den Vorteil, dass der Verkehr nur aus einer Fahrtrichtung kommt. Kindern fällt es dort daher leichter, den Verkehr zu überblicken und die Fahrbahn sicher zu überqueren.
Ebenso können auch Geschwindigkeitsbegrenzungen dazu beitragen, dass ein sicherer Schulweg entsteht. So gelten vor allem im Bereich von Grundschulen Tempo-30-Zonen mittlerweile als Standard.
Wichtig! Um sicher auf dem Schulweg unterwegs zu sein, spielt auch die Beschaffenheit des Bürgersteigs eine Rolle. So sollte der Gehweg ausreichend breit sein. Gerade in den Wintermonaten ist außerdem auch auf eine gute Beleuchtung und eine frühzeitige Schneeräumung zu achten. Zudem muss der sichere Schulweg regelmäßig überprüft werden, denn durch Baustellen oder Umleitungen kann sich die Risikobewertung schnell ändern.
Sicherer Schulweg: Zur Grundschule laufen will gelernt sein!
Ein sicherer Schulweg hängt aber nicht nur von der gewählten Route ab. Wichtig ist darüber hinaus, dass Eltern ihren Kindern beibringen, worauf es bei der Teilnahme am öffentlichen Straßenverkehr ankommt und welche Gefahren bestehen. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, bereits frühzeitig mit dem Schulweg-Training zu beginnen.
Dabei sollten die Übungen idealerweise unter möglichst realen Bedingungen stattfinden. Aus diesem Grund sind Wochenenden oder Ferienzeiten nicht optimal, weil sich dadurch ggf. das Verkehrsaufkommen verändern kann. Außerdem können Eltern durch das morgendliche Üben im Vorfeld herausfinden, wie lange ihre Kinder brauchen, um sich fertig zu machen und mit dem Ranzen zur Schule zu gelangen. Dies kann gerade an den ersten Schultagen den Stress reduzieren.
Im Zuge des Schulwegtrainings sollten Eltern ihren Kindern mögliche Gefahrenstellen zeigen, ihnen diese erklären und das richtige Verhalten zur Bewältigung vermitteln. Richtige Verhaltensweisen sollten dabei immer positiv bestärkt werden. Haben Sie das Gefühl, Ihr Nachwuchs hat die Regeln verinnerlicht, sollten Sie sich von Ihrem Kind zur Schule führen lassen. Stellen Sie dabei Nachfragen und lassen Sie sich sein Verhalten erklären. So können Sie herausfinden, wo es noch Wissenslücken gibt.
In den ersten Schultagen ist die Aufregung meist groß, sodass die Kinder schnell vergessen, dass ein sicherer Schulweg ihre volle Aufmerksamkeit verlangt. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, die Schulanfänger am Anfang noch zur Schule zu begleiten.
Eltern können darüber hinaus auch mit ihren Kaufentscheidungen bei Kleidung und Schultasche dazu beitragen, dass Kinder sicherer auf dem Schulweg unterwegs sind. So erhöhen reflektierende Materialien und helle Farben die Sichtbarkeit im Verkehr. Autofahrer können die Kinder dadurch vor allem in den Morgenstunden besser erkennen und frühzeitiger reagieren.
Wie ist es um die Kindersicherheit auf dem Schulweg bestellt?
Das Statistische Bundesamt (Destatis) wertet regelmäßig die Kinderunfälle im Straßenverkehr aus. Die Daten zeigen dabei, dass sich die Unfälle vor allem morgens zwischen 7 und 8 Uhr und am Nachmittag zwischen 14 und 18 Uhr häufen. Dabei handelt es sich genau um die Zeitfenster, in denen die Kinder üblicherweise ihren Schulweg zurücklegen.
Für das Jahr 2020 verzeichnete das Statistische Bundesamt während dieser Zeiten etwa 14.000 Unfälle mit Kindern. Wobei es zu berücksichtigen gilt, dass aufgrund der Corona-Pandemie und dem damit verbundenen Distanzunterricht wohl weniger Kinder zur Schule gegangen sind. Ungeachtet dessen zeigen die Zahlen, dass beim Thema „sicherer Schulweg“ noch Optimierungsbedarf besteht.