Unfall mit Alkohol am Steuer: Wer nicht hören will, muss fühlen

Von Anh P.

Letzte Aktualisierung am: 31. August 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Was kommt nach einem Unfall mit Alkohol auf Sie zu?

Wenn der Konsum von Alkohol zum Unfall führt

Autounfall: Mit Alkohol am Steuer steigt das Risiko.
Autounfall: Mit Alkohol am Steuer steigt das Risiko.

Insgesamt 305.659 Unfälle mit Personenschaden gab es im Jahr 2015 dem Statistischen Bundesamt zufolge auf Deutschlands Straßen.

Obwohl jedem Autofahrer klar sein sollte, dass das Risiko, einen Unfall zu bauen, durch Alkohol am Steuer nachweislich ansteigt, konnten 9.170 dieser Unfälle auf Trunkenheitsfahrten zurück­geführt werden. Wer betrunken einen Unfall gebaut hat, muss mit schwerwiegenden Konsequenzen rechnen.

Schließlich handelt es sich dabei nicht mehr um eine Ordnungswidrigkeit, sondern um eine Straftat. Wie ein Unfall mit Alkohol am Steuer geahndet wird und ob in jedem Fall eine medizinisch-psychologische Untersuchung (MPU) droht, lesen Sie in unserem Ratgeber.

FAQ: Unfall mit Alkohol am Steuer

Wo liegt die Promillegrenze in Deutschland?

Allgemein müssen sich Fahrer auf deutschen Straßen an eine Alkoholgrenze von 0,5 Promille halten. Für Fahranfänger gilt eine Null-Promille-Grenze. Erst ab diesem Wert drohen normalerweise Sanktionen. Verursachen Sie allerdings einen Unfall mit Alkohol am Steuer, kann dies auch bei einem niedrigeren Promillewert Folgen haben.

Welche Strafe droht bei einem Unfall mit Alkohol am Steuer?

Infos zur möglichen Strafe bei einem alkoholisierten Unfall im Straßenverkehr finden Sie hier.

Muss ich eine MPU absolvieren, wenn ich einen Unfall mit Alkohol gebaut habe?

In der Regel entscheidet der Promillewert darüber, ob Ihnen eine MPU auferlegt wird oder nicht. Dies ist normalerweise bei 1,6 Promille der Fall. Bei einem Unfall mit Alkohol am Steuer kann jedoch auch bei einem niedrigeren Wert eine MPU von Ihnen verlangt werden.

Video: Verstoß gegen die Promillegrenze

Welche Konsequenzen hat Alkohol am Steuer? Die Antwort gibt's im Video.
Welche Konsequenzen hat Alkohol am Steuer? Die Antwort gibt’s im Video.

Unfall mit Alkohol am Steuer: Welche Strafe wird fällig?

Deutsche Autofahrer müssen sich bezogen auf Alkohol am Steuer an eine Grenze von 0,5 Promille halten. Kommt es jedoch zu einem Unfall mit Alkohol am Steuer, kann dies bereits bei einem Wert von 0,3 Promille weitreichende Folgen haben. In diesem Fall lag nämlich eine Gefährdung des Straßenverkehrs vor, die gemäß § 315c des Strafgesetzbuches (StGB) folgendermaßen bestraft wird:

Wer im Straßenverkehr ein Fahrzeug führt, obwohl er infolge des Genusses alkoholischer Getränke oder anderer berauschender Mittel […] nicht in der Lage ist, das Fahrzeug sicher zu führen […] und dadurch Leib oder Leben eines anderen Menschen oder fremde Sachen von bedeutendem Wert gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.“

Alkohol bzw. Trunkenheit am Steuer: Mit einem Unfall müssen Sie häufig rechnen.
Alkohol bzw. Trunkenheit am Steuer: Mit einem Unfall müssen Sie häufig rechnen.

Doch damit noch nicht genug: Haben Sie unter Einfluss von Alkohol einen Unfall gebaut, kommen außerdem Sanktionen aus dem Verkehrsrecht auf Sie zu: drei Punkte in Flensburg, die Entziehung der Fahrerlaubnis sowie eine damit verbundene Sperrfrist, in der kein neuer Führerschein beantragt werden darf.

Sie dauert mindestens sechs Monate und maximal fünf Jahre (§ 69a StGB). Ein Fahrverbot zählt nicht mehr zu den Strafen.

Nicht nur Ihr eigenes Leben steht auf dem Spiel, wenn Sie unter Alkoholeinfluss noch Auto fahren – auch andere Verkehrsteilnehmer werden dadurch einer großen Gefahr ausgesetzt. Kommt es zu einem Unfall mit Alkohol am Steuer, bekommen Sie entsprechend die Konsequenzen für Ihr Fehlverhalten doppelt und dreifach zu spüren.

Alkoholisiert einen Unfall verursacht: Kommt es immer zur MPU?

Ob eine MPU an die Neuerteilung der Fahrerlaubnis geknüpft ist, hängt in der Regel davon ab, wie viel Promille der jeweilige Fahrer zum Zeitpunkt der Tat hatte. Normalerweise droht eine MPU bei 1,6 Promille oder mehr. Geschah jedoch ein Unfall mit Alkohol am Steuer, kann auch eine niedrigere Alkoholkonzentration im Blut ausschlaggebend für eine MPU sein.

Je nachdem, wie viel Alkohol konsumiert wurde, sieht der betroffene Fahrer alles nur noch unscharf oder verschwommen und braucht länger als normal, um auf etwas zu reagieren. Hinzu kommt eine größere Bereitschaft, Risiken einzugehen. Ein Autounfall unter Alkoholeinfluss erscheint daher wie eine logische Konsequenz.

Resultierte aus dem Unfall mit Alkohol am Steuer nur ein Blechschaden am eigenen Auto, können Betroffene erst einmal aufatmen. Wird nämlich betrunken ein Unfall gebaut, drohen die oben genannten Strafen. Diese können jedoch bei einem Personenschaden durch die Zahlung von Schmerzensgeld ergänzt werden.

Über den Autor

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Anh P.

Anh hat eine journalistische Ausbildung absolviert und verstärkt unsere Redaktion seit 2018. Ihre Ratgeber befassen sich u. a. mit Verkehrsverstößen, Fragen zum Bußgeldverfahren und Tipps zur Fahrzeugpflege. Außerdem verfasst sie Pressemitteilungen und unterstützt uns als Lektorin.

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