Wer zahlt den Gutachter bei einem Autounfall?

Von Nicole P.

Letzte Aktualisierung am: 15. August 2024

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Wer zahlt den Gutachter bei einem Autounfall?
Wer zahlt den Gutachter bei einem Autounfall?
Wer zahlt den Gutachter bei einem Autounfall?

Nach einem Verkehrsunfall müssen viele Fragen geklärt werden. Dies ist selbst dann der Fall, wenn der Unfall nur Sachschäden zur Folge hatte.

Um herauszufinden, wie hoch der Schaden an den Fahrzeugen ausfällt, ist in der Regel ein Unfallgutachten notwendig.

Dieses gibt unter anderem Auskunft über die notwendigen Reparaturkosten, den Restwert des Wagens und ob eine Beseitigung der Mängel wirtschaftlich überhaupt lohnt. All diese Informationen sind vor allem im Zuge der Schadensregulierung von großer Bedeutung.

Doch wer zahlt den Gutachter bei einem Autounfall? Diese Frage soll im nachfolgenden Ratgeber beantwortet werden.

FAQ: Wer zahlt den Gutachter bei einem Autounfall?

Sind die Ausgaben für ein Gutachten notwendig?

Um die Schäden an einem Kfz nach einem Unfall zu beurteilen, dafür werden die Dienste eines Experten benötigt.

Wer trägt die Kosten für das Gutachten?

Die Kosten für ein Gutachten sind in der Regel vom Unfallverursacher bzw. seiner Versicherung zu tragen. Allerdings existieren auch Ausnahmen.

Wann muss der Unfallverursacher die Gutachterkosten nicht bezahlen?

Dies ist bei einem sogenannten Bagatellschaden der Fall. Denn beläuft sich der Schaden am Fahrzeug auf weniger als 750 Euro, reicht meist ein Kostenvoranschlag einer Werkstatt aus. Auf ein Gutachten kann dann also verzichtet werden.

Welche Gutachten sind bei einem Verkehrsunfall möglich?

Welche Summe die Versicherung nach einem Gutachten auszahlen muss, hängt von den Schäden ab.
Welche Summe die Versicherung nach einem Gutachten auszahlen muss, hängt von den Schäden ab.

Je nachdem welche Ansprüche Sie bei Ihrem Unfallgegner geltend machen wollen, kann es notwendig sein, verschiedene Sachverständige zu beauftragen. Möchten Sie für erlittene Verletzungen Schmerzensgeld erhalten, ist beispielsweise ein ärztliches Gutachten eine Voraussetzung.

Bei Unklarheiten in Bezug auf die Schuldfragekann es durchaus sinnvoll sein, von einem Gutachter eine Unfallanalyse durchführen zu lassen. Im Zuge dieser werden alle Spuren ausgewertet und eine Rekonstruktion erstellt.

Um die Höhe des Schadens am Fahrzeug zu ermitteln, werden in der Regel die Dienste eines Kfz-Gutachters in Anspruch genommen. Seine Begutachtung gibt Auskunft über den Restwert des Fahrzeugs und die Kosten sowie die Dauer für mögliche Reparaturen.

Nach einem Unfall: Wer zahlt den Gutachter?

Die meisten Unfallkosten – zu denen auch der Schadensersatz zählt – müssen vom Unfallverursacher bzw. seiner Haftpflichtversicherung getragen werden. Doch wie verhält es sich bei der Tätigkeit von Kfz-Sachverständigen?

Eine Antwort auf die Frage „Wer zahlt den Gutachter bei einem Autounfall?“ liefert § 91 der Zivilprozessordnung (ZPO). Denn laut diesem müssen alle Kosten eines Rechtsstreits von der unterlegenen Partei übernommen werden und dazu zählen auch die Ausgaben für einen Gutachter.

Dies ist sogar dann noch der Fall, wenn die gegnerische Versicherung einen eigenen Sachverständigen mit der Begutachtung des Kfz beauftragt hat. Denn als Geschädigter steht Ihnen frei, einen unabhängigen Kfz-Gutachter zu wählen.

Wer zahlt den Gutachter bei einem Autounfall mit Bagatellschaden?

Unfall: Wer zahlt den Gutachter bei einem Bagatellschaden?
Unfall: Wer zahlt den Gutachter bei einem Bagatellschaden?

Belaufen sich die Kosten für Reparaturen des Kfz auf weniger als 750 Euro, liegt für die Versicherung in der Regel eine Bagatellschaden vor. Bei diesen kleineren Schäden ist der gegnerische Versicherer nicht dazu verpflichtet, für die Kosten eines Gutachtens aufzukommen. Denn dieses gilt als unnötig. In solchen Fällen reicht ein Kostenvoranschlag einer Werkstatt meist aus.

Die Versicherung kann es zudem auch ablehnen, die Kosten für ein Gutachten zu übernehmen, wenn dieses unangemessen hoch ausfällt. Dies kann zum Beispiel bei einem Gefälligkeitsgutachten der Fall sein. Bei zu hoher Abrechnung erfolgt dann eine Teilung der Gutachterkosten, sodass auch der Geschädigte diese anteilig übernehmen muss.

Schaden am eigenen Kfz: Wer zahlt das Gutachten bei einem Unfall?

Haben Sie einen Unfall verursacht, kommt normalerweise die Kaskoversicherung für den Schaden am eigenen Fahrzeug auf. Allerdings nur dann, wenn Ihnen keine grobe Fahrlässigkeit vorgeworfen wird.

In den meisten Fällen besteht die Kaskoversicherung auf die Begutachtung durch einen eigenen Gutachter und die Durchführung der Reparaturen in einer Vertragswerkstatt.

Wünschen Sie allerdings die Prüfung durch einen unabhängigen Kfz-Sachverständigen, ist die Antwort auf die Frage „Wer zahlt das Gutachten bei einem Unfall?“ klar, Sie müssen die Kosten für das Kfz-Gutachten dann selber tragen.

Über den Autor

Nicole
Nicole P.

Das Team von bussgeldkatalog.net wird seit 2016 durch Nicole verstärkt. Dafür befasst sie sich unter anderem mit den geltenden Verkehrsregeln, dem Ablauf von Bußgeldverfahren und den Vorgaben zum Jugendschutz.

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